Hagen. 6500 Haushalte in Hagen-Hohenlimburg und im Volmetal sind von der notwendigen Umstellung von L- auf H- Gas betroffen.
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Dem heimischen Energieversorger Enervie Vernetzt liegen bereits 80 Prozent der Daten aller Haushalte vor, die in Hohenlimburg und dem Volmetal von der Umstellung auf H-Gas betroffen sind. Bis zum Ende des Jahres soll die Erhebung abgeschlossen sein, damit bei den Kunden ab 2023 die Brenner technisch umgerüstet werden können. „Für einen sicheren Betrieb müssen wir alle angeschlossenen Geräte auf die neue Gasqualität angepasst haben“, berichtet Enervie-Sprecherin Karen Herrmann.
Bei der Erdgasumstellung handelt es sich um das derzeit größte Infrastrukturprojekt der deutschen Gaswirtschaft. Gemeint ist die schrittweise Umstellung der Gasversorgung von L- auf H-Gas, das mehr Methan enthält und damit einen höheren Brennwert besitzt. Auslaufende Förderverträge mit den Niederlanden machen den Wechsel auf H-Gas aus Norwegen, Dänemark, Großbritannien und Russland notwendig.
40.000 Haushalte in Hagen am Gasnetz
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Für die Umstellung müssen die Netzbetreiber vor Ort nicht nur die Gas-Verteilnetze, sondern insgesamt auch rund fünf Millionen gasbetriebene Heizungen, Thermen, Herde und Produktionsanlagen anpassen. „Denn nur mit angepassten Brennern funktionieren die Geräte nach der Umstellung weiterhin zuverlässig und einwandfrei“, betont Karen Herrmann.
Im Großteil von Hagen strömt bereits seit Ende der 70er-Jahre – an das Gasnetz von Enervie Vernetzt sind 40.000 Haushalte in der Stadt angeschlossen – H-Gas durch die Leitungen. Nicht jedoch in Hohenlimburg, Dahl, Priorei und Rummenohl, wo insgesamt 6500 Gasgeräte aufgerüstet werden müssen. Normalerweise reicht es aus, eine Düse am Brenner auszutauschen. „Das ist in der Regel keine große Sache, aber die Anpassung ist gesetzlich vorgeschrieben“, so Herrmann: „Der Sicherheitsaspekt spielt natürlich eine wichtige Rolle.“
Netzbetreiber schreibt alle Betroffenen an
Alle Haushalte, die in Hohenlimburg und im Volmetal von der Umstellung betroffen sind, informiert Enervie Vernetzt seit Anfang dieses Jahres in einem persönlichen Brief über das Vorgehen. Darin wird mit einem Vorlauf von mindestens drei Wochen der Besuch von Monteuren angekündigt, die die Gerätedaten, beispielsweise Typ und Baujahr, erheben.
L-Gas-Vorkommen gehen zur Neige
Grund für die Umstellung des Erdgases ist, dass die L-Gas-Vorkommen aus Deutschland und Holland kontinuierlich zurückgehen.Ab Oktober 2029 werden die Niederlande kein L-Gas ehr nach Deutschland liefern. Daher müssen die Regionen, die bisher mit L-Gas versorgt wurden, auf H-Gas umgestellt werden. Die Versorgung mit H-Gas hat Zukunft, denn die H-Gas-Reserven sind langfristig sichergestellt und stammen nach Angaben von Enervie aus zuverlässigen Partnerländern.
Dies ist erforderlich, um den Gerätebestand zu kennen und die für die Umstellung benötigten Austauschmaterialien bereitzuhalten. Selbstverständlich informieren die Fachleute auch über das corona-konforme Prozedere bei den Arbeiten.
Karen Herrmann weist ausdrücklich darauf hin, dass die Monteure für die Erhebung keine Rechnung stellen. Der Gesetzgeber sieht vor, die entstehenden Kosten der bundesweiten Umstellung über die Gasnetzentgelte auf sämtliche Netzbetreiber und damit über alle Gaskunden zu verteilen.