Hagen. Die Delta-Variante breitet sich in Hagen aus. Noch sind die absoluten Zahl gering, doch das könnte sich schnell ändern, so das Gesundheitsamt.

Die Stadt Hagen befürchtet eine vierte Corona-Welle. Grund: „Die Delta-Variante breitet sich aus“, so Dr. Anjali Scholten, Leiterin des städtischen Gesundheitsamtes. Ihre Aussage kann sie anhand von Zahlen belegen.

An den letzten drei Tagen gab es neun neue Corona-Infizierte in Hagen, von denen sich fünf, also mehr als 50 Prozent, mit der Delta-Variante angesteckt haben. Nur einer von ihnen ist mit der Alpha-Variante infiziert, in den drei weiteren Fällen steht das Ergebnis aus, da die Viruslast der Betroffenen so niedrig ist, dass keine variantenspezifische Unterscheidung möglich ist.

Britische Variante spielt keine Rolle mehr

Die Entwicklung des Inzidenzwertes in Hagen seit Beginn der Pandemie (blaue Kurve: jeweils letzter Tag eines Monats; rote Kurve: jeweils 15. Tag eines Monats).
Die Entwicklung des Inzidenzwertes in Hagen seit Beginn der Pandemie (blaue Kurve: jeweils letzter Tag eines Monats; rote Kurve: jeweils 15. Tag eines Monats). © Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW | Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Die britische Variante spielt in Hagen fast keine Rolle mehr; die Stadt geht davon aus, dass sich, wie in Großbritannien, Delta durchsetzen wird.

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Diese aus Indien stammende Variante gilt als wesentlich gefährlicher als die bisherigen Virenstämme, nach den Sommerferien wird das nach Einschätzung von Ärztin Scholten für steigende Infektionszahlen in Hagen sorgen: „Bislang haben wir mit einer ansteigenden Zahl von Reiserückkehrern immer eine Inzidenzsteigerung festgestellt.“

Ab heute gilt in Hagen – wie in allen NRW-Kommunen, die seit mindestens fünf Tagen eine Sieben-Tage-Inzidenz von zehn oder weniger aufweisen – die neue „Inzidenzstufe 0“. In Hagen liegt die Inzidenz seit sieben Tagen dauerhaft unter zehn. Das Maskentragen gilt, abgesehen von Geschäften, Arztpraxen und Taxen, nur noch als Empfehlung, Kontaktbeschränkungen entfallen. Es gibt auch keine städtische Allgemeinverfügung mit besonderen Corona-Regeln mehr.

Über 50 Prozent vollständig Geimpfte in Hagen

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Die Zahl der vollständig Geimpften in Hagen liegt bei über 50 Prozent, wenngleich die Impfkampagne derzeit wegen der Urlaubssaison ins Stocken geraten ist. Kein Vergleich mehr zum vergangenen Winter oder Frühjahr, als Hagen zeitweise den höchsten Inzidenzwert in Nordrhein-Westfalen besaß.

Deshalb geht man in der Stadtverwaltung auch weiterhin davon aus, dass das Impfzentrum in der Stadthalle, wie in einem Erlass der Landesregierung vorgesehen, Ende September geschlossen werden kann. Der Stadt hat die Einrichtung übrigens keinen Cent gekostet, Bund und Land haben sich die Kosten geteilt.

Die im Rahmen der Amtshilfe ins Gesundheitsamt versetzten Mitarbeiter sind mittlerweile fast alle an ihre originären Arbeitsplätze zurückgekehrt. Die Ahndung von Corona-Verstößen hat der Stadt 810.000 Euro an Bußgeldern eingebracht. Sie resultierten aus 4200 Zuwiderhandlungen, in 3600 Fällen wurde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.