Hohenlimburg. Peter Suberg ist in der DLRG Hohenlimburg und arbeitet im Westfalenbad. Er kritisiert: In der Debatte um das Lennebad wurden Vereine kaum gefragt
Er schwamm schon bei der DLRG Hohenlimburg, da war der Bezirk Hohenlimburg noch eigenständig. Und seit mehr als zwanzig Jahren ist er Badewärter für Hagenbad. Im Westfalenbad hat er, wie er sagt, seine Erfüllung als Saunameister gefunden: Peter Suberg ist stellvertretender Vorsitzender vom DLRG Hohenlimburg. Er gehört zu den Menschen, die heute sehr genau darauf blicken werden, wie die Ratsherren und Ratsfrauen über den künftigen Schwimmbetrieb im Bezirk entscheiden.
Herr Suberg, Sie verfolgen die Bäderdebatte seit Monaten. Welche Gedanken gehen Ihnen derzeit durch den Kopf?
Die DLRG-Ortsgruppe Hohenlimburg ist für mich ein Stück Lebenswerk. Wenn man sich so lange für einen Verein einsetzt, dann will man das nicht einfach wegschmeißen. In erster Linie geht es uns um den Fortbestand der Ortsgruppe, die Generationen im Ortsteil ausgebildet hat. Ich freue mich immer, wenn ich Leute treffe, die bei mir Schwimmen gelernt haben und nun ihre Enkel vorbeibringen. Das macht unsere Ortsgruppe sehr stolz.
Gleichwohl verliert die Ortsgruppe Mitglieder wie viele andere Vereine auch, oder?
Ja, sicher haben wir einen gewissen Mitgliederschwund. Das liegt unter anderem an der Corona-Pandemie. Und auch daran, dass viele Leute nicht wissen, dass es die Ortsgruppe Hohenlimburg überhaupt gibt. Für viele Leute ist das Neuland. Wir haben deshalb zum Beispiel versucht, uns im Bereich Wasserrettung weiterzubilden.
Wie haben Sie die Entwicklung des Lennebades in den vergangenen Jahren erlebt?
Ich sehe, dass dort Zustände herrschen, die zum Teil schwer erträglich sind. Die Umkleidetüren klemmen, viele Bereiche sind in die Jahre gekommen. Aber es ist ein schönes Bad, idyllisch gelegen mit Blick auf das Schloss. Und: Seitens Hagenbad sind über die Jahre auch teils hohe Investitionen getätigt worden, etwa in die Technik. Man kann natürlich keinen Neubau dorthin zaubern, wenn man kein Geld hat. Und man muss immer am Ball bleiben und Schritt für Schritt alles abarbeiten, damit man nicht wie jetzt vor einem hohen Betrag steht, der immer weiter wächst.
Sollte der Abriss des Lennebades beschlossen werden, müsste sich die Ortsgruppe wohl mit einem Umzug nach Henkhausen beschäftigen. Was brauchen Sie für den Vereinsbetrieb?
Unser Mitgliederstamm besteht zum Großteil aus Bürgern aus Hohenlimburg, und da war das Lennebad mitten im Ortsteil mit kurzen Wegen für uns ideal. Es hat alles, was wir brauchen. Dazu gehören eine Wassertiefe von drei Metern und ein Sprungturm von mindestens einem Meter. Bei einer Wassertiefe wie der in Henkhausen könnten wir kein Tieftauchen durchführen. Und da es in Henkhausen keinen Sprungturm gibt, können wir an Schwimmabzeichen nur das Seepferdchen anbieten. Meiner Meinung nach ist die DLRG aber kein Verein, der nur Seepferdchen ausbilden sollte. Dafür ist die Organisation zu groß und breitgefächert. Hinzu kommen in Henkhausen die fehlenden Parkplätze. Bei den Übungsabenden kommen donnerstags locker 80 Leute mit dem Pkw. Da kann ich an einer Hand abzählen, wann sich die ersten Anwohner beschweren. Wenn ich da wohnen würde, wäre ich auch nicht begeistert, wenn zig Autos im Minutentakt vor meiner Haustür halten.
Wenn Sie Ratsherr wären: Wie würden Sie entscheiden?
Die Stadt Werdohl hat ja den Neubau eines Hallenbades für fünf Millionen geschafft. Für mich stellt sich die Frage: Warum ist das in Hagen nicht möglich? Das kann ich nicht beantworten, weil mir die nötigen Informationen nicht vorliegen. Aber was in anderen Städten möglich ist, ist in Hagen nicht durchführbar? Das wundert mich gewaltig, und diese Politik verurteile ich aufs Schärfste. Ich hätte mir zudem gewünscht, dass alle betroffenen Vereine stärker eingebunden werden. Nicht in puncto Mitspracherecht, sondern Anhörung. Und dass die Vereine informiert werden und nicht alle Entwicklungen durch die Presse erfahren müssen. Wenn man die vielen Vereine, die das Lennebad nutzen, an einen Tisch geholt hätte. Und man hätte sich deren Sorgen und Gedanken angehört und gemeinsam versucht, eine Lösung zu finden – das wäre für mich sinnvoller gewesen. So werden wir nun vor vollendete Tatsachen gestellt. Dieser Tage telefonieren wir uns vom Vorstand die Ohren heiß und versuchen, noch was zu tun. Wir wissen, dass wir auf verlorenem Posten stehen, wollen aber nichts unversucht lassen.