Hagen. Wer die Traditions-Ausflugsgaststätte Waldlust in Hagen-Wehringhausen demnächst betreibt und wann Eröffnung sein wird.

„Seitdem ich wusste, dass für das Objekt ein neuer Pächter gesucht wird, spukte mir die Waldlust im Kopf ‘rum“, gesteht Andrea Berger.

Und nun? Ist die 44-Jährige neue Pächterin der traditionsreichen Ausflugsgaststätte hoch über den Dächern von Hagen-Wehringhausen. Dass es sich die gebürtige Iserlohnerin zutraut, das 132 Jahre alte, aus Restaurant, Hotel und Wohnhaus bestehende Ensemble zu führen, verwundert nicht besonders, hat Andrea Berger doch elf Jahre das Mercure Hotel im Wasserlosen Tal geleitet. „Ich bin gelernte Hotelfachfrau und kenne mich mit Hotellerie und Gastronomie gut aus“, sagt die frühere Mercure-Direktorin, „außerdem kann ich Veranstaltungen verkaufen und betreuen“. Das Mercure verfügt über 146 Zimmer mit 280 Betten, das Waldlust-Hotel hat elf Zimmer. „Es war einfach an der Zeit, neue Wege zu gehen“, sagt die 44-Jährige, die nun ihr eigener Chef ist.

Rückblick: Die Gaststätte Waldlust sowie das angehörende Hotel wurden 2018 zwangsversteigert. Die Firma „Clopa“ erstand das Ensemble im Grünen; mit einem Beinahe-Pächter gab es Differenzen, schließlich entschieden sich die Eigentümer Volkhard Clostermann und Kai Packheiser, die Waldlust sowie das Gästehaus zumindest vorerst auf eigene Faust zu betreiben. Allerdings ließen die beiden stets durchblicken, dass sie weiterhin einen geeigneten Pächter suchen würden.

Auch das Gästehaus auf dem Areal wird von Andrea Berger mitbetrieben.
Auch das Gästehaus auf dem Areal wird von Andrea Berger mitbetrieben. © Michael Kleinrensing

Der Hotelbetrieb durfte auch in der Coronazeit für Gäste, die nicht zu touristischen Zwecken übernachten, weitergeführt werden, mit dem Restaurantbetrieb startet Andrea Berger irgendwann im Juli.

Komplett-Eröffnung im Juli

„Natürlich könnte ich schon jetzt den Biergarten öffnen, doch ich strebe eine Komplett-Eröffnung an. Solch einen Betrieb professionell hochzufahren, ist nicht leicht und braucht Zeit“, sagt die Expertin. Sie nehme die Sache sehr ernst, hänge sich mit Herzblut in die Eröffnung rein, „ich habe Respekt vor der neuen Aufgabe, habe aber auch viel Freude an dem schönen Objekt und an der tollen Location.“

Gerade für Hochzeitspaare, die von einem romantischen Foto-Shooting träumen würden, sei die idyllische Lage im Grünen ideal. Der Saal, in dem größere Feierlichkeiten stattfinden können, bietet 80 bis 100 Gästen Platz, im Restaurant können 80 Besucher zeitgleich speisen. Und im Biergarten können 170 Gäste an rustikalen Tischen unter schattenspendenden Bäumen sitzen.

„Wir sind gerade noch dabei, auf dem Außengelände eine Hütte in Fachwerkoptik zu errichten. Aus der Hütte heraus werden wir Getränke und kleine Speisen wie Brezel, Mettwürstchen und Kuchen verkaufen“, sagt Andrea Berger. Mit wir spielt sie auf sich selbst, die „den Laden schmeißen“ und im Service tätig sein wird sowie auf ihren Lebensgefährten, der sie zeitweise bei der Arbeit unterstützen wird, an.

Restaurant demnächst ab 17 Uhr geöffnet

Andrea Berger hat 1996 ihre Ausbildung im Mercure Hotel (damals noch Queens Hotel) zur Hotelfachfrau absolviert, von 2010 bis Ende 2020 war sie dort als Hotel-Direktorin beschäftigt.

Das zum Waldlust-Ensemble gehörende Gästehaus verfügt über neun Doppel- und zwei Einzelzimmer. Das Standard-Angebot beinhaltet Übernachtung mit Frühstück.

Andrea Berger und ihr Lebensgefährte haben bereits das zum Waldlust-Ensemble gehörende Wohnhaus zur privaten Nutzung bezogen.

Das Restaurant Waldlust, das im Juli eröffnet wird, hat unter der Woche (dienstags ist Ruhetag) ab 17 Uhr, am Wochenende ab 11 Uhr durchgehend geöffnet.

Der Biergarten samt Hütte mit Ausschank werde im Besonderen, da ist sich Andrea Berger sicher, Spaziergänger und Wanderer anlocken, „der Premiumwanderweg führt schließlich direkt bei uns vorbei“.

Die 44-Jährige ist Realistin: „Ich werde das Rad nicht neu erfinden. Vielmehr setze ich auf eine punktuelle Modernisierung des Betriebes und auf Kleinigkeiten im Haus, die Effekte schaffen.“