Hagen. Die Hagener Politikerin Katrin Helling-Plahr hat bei der Regierung nach den Folgen der Corona-Maßnahmen bei Kindern angefragt. Hier die Antworten.

Die Hagener Bundestagsabgeordnete Katrin Helling-Plahr (FDP) hat in einer Anfrage an die Bundesregierung zu den gesundheitlichen Folgen der Corona-Maßnahmen für Kinder und Jugendliche auf eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf hingewiesen, die Depressionen, Essstörungen, auffällige Gewichtsveränderungen und pathologisches Medienverhalten belegt.

Vor allem der Wegfall von Kontakten zu anderen Kindern in Schule und Kindergarten sei ein belastender Faktor, so Helling-Plahr. Demnach zeige bereits jedes dritte Kind während der Coronakrise Verhaltensauffälligkeiten.

Hohe Dunkelziffer

Eine weitere Studie lege nahe, dass eine hohe Dunkelziffer von Vernachlässigung und Misshandlung von Kindern vorliege. Vor diesem Hintergrund sei mit höchster Priorität darauf hinzuwirken, so Helling-Plahr, dass Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auch auf die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen detailliert identifiziert werden und zielgenau auf eine Öffnung relevanter Einrichtungen hingearbeitet werde. Eine zentrale Rolle spiele dabei die schnellstmögliche Zulassung sicherer Impfstoffe für Kinder und Jugendliche, an denen zwar bereits geforscht werde, zu denen gegenwärtig aber keine konkrete Perspektive vorliege.

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Wie das Bundesgesundheitsministerium daraufhin bekanntgab, seien bisher mindestens 385.022 der insgesamt mehr als 3,15 Millionen Covid-Fälle bei Personen im Alter zwischen 0 und 19 Jahren aufgetreten. Nur ein kleiner Anteil wurde in ein Krankenhaus eingewiesen und nur für eine geringe Anzahl an Fällen wurde eine Betreuung auf der Intensivstation angegeben.

Elf Todesfälle bei unter 20-Jährigen

Bislang seien dem Robert Koch-Institut (RKI) elf Covid-19-Todesfälle bei unter 20-Jährigen übermittelt worden. Diese Kinder und Jugendlichen waren zwischen 0 und 17 Jahre alt, bei acht waren Vorerkrankungen bekannt. Zu Langzeitfolgen lägen der Bundesregierung keine validen Erkenntnisse vor.

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Die Bundesregierung fördert aber auch selbst eine Corona-Kita-Studie. Diese untersuche unter anderem, wie die Kindertagesbetreuung und die Familien den Betreuungsalltag im Rahmen der Pandemie gestalten und bewältigen. Dabei werde auch untersucht, wie sich die Schließungen der Kindertagesbetreuung aus Sicht der Eltern auf ihre Kinder auswirken.

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Bisherige Ergebnisse zeigten, dass die Schließungen das Wohlbefinden der Kinder negativ beeinflussen. Zu möglichen langfristigen Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf die Kindergesundheit lägen der Bundesregierung derzeit noch keine validen Erkenntnisse vor.

Pädiatrische Studien laufen

Die Hagener Abgeordnete hatte sich auch nach Studien zur Wirkung von Corona-Impfstoffen auf Kinder und Jugendliche erkundigt. Das Bundesgesundheitsministerium teilte ihr mit, dass der Pädiatrische Ausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur von den Firmen Biontech, Moderna, Janssen, Astrazeneca, Sanofi Pasteur, Novavax und CureVac Prüfpläne erhalten und genehmigt habe.

Gute Aussichten

Die Hagener FDP-Bundestagsabgeordnete Katrin Helling-Plahr ist im März durch die NRW-Landeswahlversammlung auf Listenplatz 15 gewählt worden.

Die liberale Fachanwältin für Medizinrecht, die inzwischen auch Mutter von zwei Söhnen ist, erhielt 90,1 Prozent der Stimmen und erzielte somit das drittbeste Ergebnis auf dem vorderen Plätzen. Lediglich FDP-Chef Christian Lindner und Alexander Graf Lambsdorff schnitten noch erfolgreicher ab.

Jeder dieser Hersteller plane pädiatrische Studien von der Geburt bis zur Endphase des Jugendalters. Bisher lägen die Ergebnisse pädiatrischer Studien nicht für alle Covid-19-Impfstoffprodukte vor, der Biontech-Impfstoff sei jedoch schon für Jugendliche im Alter von 16 bis 17 Jahren zugelassen. Zudem habe Biontech Zwischenergebnisse für 12- bis 15-Jährige bekanntgegeben und plane, diese schnellstmöglich bei den Zulassungsbehörden einzureichen.