Hagen. Der Versorger Enervie strukturiert seine Kraftwerke neu und will sich an Windrädern in Hagen beteiligen.

Der Hagener Versorger Enervie wird sich an den beiden neuen Windrädern am Rafflenbeuler Kopf oberhalb der Selbecke beteiligen. Das erklärten Verantwortliche bei einer digitalen Informationsveranstaltung, zu der wiederum der Investor SL Naturenergie eingeladen hat.

Im Vorfeld dieser Veranstaltung hatten Anwohner beklagt, dass sie zu spät und nicht ausreichend über die neuen Windkraftanlagen am Rafflenbeuler Kopf informiert worden seien. Außerdem hatten sie die Genehmigung der Anlagen in Frage gestellt und auf Artenschutz, Lärmbelästigung, Infraschall und bedrängende Wirkung der beiden 198 Meter hohen Windräder verwiesen.

Nur 30 Bürger nehmen teil

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Die Resonanz auf eine digitale Informationsveranstaltung des Investors SL Naturenergie, der die beiden Anlagen plant, baut und betreibt, war vor diesem Hintergrund überschaubar. „Rund 30 Teilnehmer hatten sich eingewählt“, so Maureen Nauen, Sprecherin des Unternehmens aus Gladbeck, das auch die Windräder auf Brechtefeld realisieren will. „Wir haben die Anwohner in einem Radius von zwei Kilometer Luftlinie rund um die Standorte eingeladen, außerdem Politiker. Wir hatten mit weitaus mehr Teilnehmern gerechnet.“

Erfahren hätten die, dass auch der Hagener Versorger Enervie sich an den beiden Windrädern mit 40 Prozent beteiligen will. Hintergrund sei, wie Arndt Bohrer, Leiter erneuerbare Energien, erklärt, der Umbau des Kraftwerkparks und die Sicherung der Versorgung in der Region. So sei ein Meilenstein die Stilllegung der Steinkohleblöcke in Werdohl gewesen. Weil das Unternehmen aber sowohl für ein Biomasse-Kraftwerk in Kabel als auch für diverse ältere Windräder nach Auslaufen der Förderung keine Perspektive sieht, fürchtet man ein Absinken des Stroms aus erneuerbaren Energien. „Das halten wir für falsch“, so Arndt Bohrer, „deshalb investieren wir in Windkraft.“

Windräder sollen Strom für 5700 Haushalte liefern

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In Anlagen auf dem Rafflenbeuler Kopf, die einmal Strom für 5700 Haushalte produzieren sollen, die 198 Meter hoch sein werden, auf Fundamenten mit einem Radius von 11,20 Meter stehen sollen und deren Rotoren einen Durchmesser von 126 Meter haben.