Hagen. Die Impfungen mit Astrazeneca werden auch in Hagen gestoppt. Was das für das Hagener Impfzentrum bedeutet und wie es weitergeht.

Als sich die Nachricht verbreitet, läuft in Hagen gerade der Impfbetrieb in der Stadthalle auf Hochtouren. Die Astrazeneca-Im­pfungen werden ab sofort gestoppt. „Wir haben aus den Medien davon erfahren“, ärgert sich der ärztliche Leiter, Dr. Rolf Kinzius, über das Vorgehen. „Zumal wir mitten im Impfbetrieb steckten, ohne Info, wie es weitergehen soll und ob Termine bestehen bleiben.“ Hintergrund sei, so das Bundesgesundheitsministerium am Montag, eine Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts zu notwendigen weiteren Untersuchungen, in denen es um Hirnvenen-Thrombosen geht.

Stopp wirft Impfungen weit zurück

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Mehr als die fehlende Kommunikation ärgern den Arzt aber die Folgen des Astrazeneca-Impf-Stopps: „Ich persönlich halte diese Entscheidung anhand der bislang vorliegenden Daten für falsch. Wenn wir nicht impfen, entsteht dadurch ein hoher Schaden, das wirft uns massiv zurück. Die ausgefallenen Termine müssen wir irgendwann nachholen. Das wird eine enorme logistische Herausforderung“, so Kinzius. „Rund 3500 Bürgerinnen und Bürger müssen aufgrund des Impf-Stopps mit Astrazeneca in dieser und in der kommenden Woche zunächst auf einen Impftermin verzichten“, erklärt die Stadt.

Krisensitzung vom Impfteam

Vorgesehen für eine Impfung mit Astrazeneca waren in erster Linie Personen priorisierter Impfgruppen aus medizinischen Berufsfeldern oder aus dem Bereich der Betreuung, aber auch andere Personengruppen wie zum Beispiel Kontaktpersonen von Schwangeren. Das Impfzentrum bleibt weiterhin in Betrieb – täglich werden hier weiter 350 bis 400 Impfungen mit BionTech durchgeführt. Genaueres kann der ärztliche Leiter noch nicht sagen: „Wir werden am Montagabend eine Krisensitzung abhalten“, betont er.

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Auf welchem Weg die Termine dann abgesagt oder verschoben werden, das müsse man noch klären: „Das wissen wir nicht“, so Kinzius. Zumal sich auch die Nachfolge-Termine und die weiteren vergebenen Termine dadurch verschieben werden. Denn wie lange die Astrazeneca-Impfungen ausgesetzt werden, ist noch nicht bekannt. „Vor allem für die Bürger, die einen Termin hatten, tut es mir leid.“