Breckerfeld. Einen Kellerbrand hatte die Feuerwehr Breckerfeld bald unter Kontrolle. Doch wegen eines zugewachsenen Hydranten gab es viel Arbeit.

Der Einsatz nach einem Vollalarm der Breckerfelder Feuerwehr am Sonntagabend sorgt im Nachgang für Diskussionen. Zwar hatten die Kräfte den Kellerbrand in einem Bauernhaus in der kleinen Ortschaft Holthausen schnell unter Kontrolle, größere Schäden oder gar Verletzte gab es glücklicherweise nicht – trotzdem gerieten Löschzug und Löschgruppen unnötig unter Zeitdruck.

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Der nächste Hydrant war derart zugewachsen und mit Erdreich bedeckt, dass er nicht genutzt werden konnte. „Wir mussten eine rund 150 Meter lange Leitung zur Einsatzstelle legen“, erklärte Hendrik Binder, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Breckerfeld, der den Einsatz vor Ort koordinierte.

487 Hydranten im Stadtgebiet

Ein Umstand, der die Frage aufwirft, wer eigentlich für die 487 Hydranten im Gebiet der Hansestadt zuständig ist. „Wir kontrollieren die Hydranten regelmäßig“, so Andreas Bleck, Leiter der Feuerwache Breckerfeld. „Sie werden aufgesucht, wir gucken, ob die Beschilderung noch hängt und ob sie lesbar ist und ob die Deckel sich anheben lassen.“ Das geschehe im Umlauf, da man unmöglich alle Hydranten gleichzeitig inspizieren könne.

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Auffälligkeiten werden dann wiederum an den Versorger, also an die AVU, weitergegeben. Diese wiederum sei nach Wasserkonzessionsvertrag verpflichtet, die Hydranten zur Verfügung zu stellen und für einen ordnungsgemäßen Zustand zu sorgen, so Bleck.

AVU am Einsatzort

Ein Umstand, den die AVU so bestätigt. „Wir waren auch selbst bei dem Einsatz vor Ort“, so Jörg Prostka, Sprecher des Versorgers, der berichtet, dass der Hydrant, an dem man Wasser aus der Hauptversorgungsleitung vom Wasserwerk Rohland nach Breckerfeld abzapfen kann, nicht nutzbar war: „Warum und wann er zuletzt kontrolliert worden ist – das ist noch offen. Es kann durchaus sein, dass er nach der letzten Kontrolle durch Arbeiten auf dem Feld unbeabsichtigt zugeschüttet wurde.“ Auf jeden Fall werde man den Hydranten jetzt wieder freilegen.

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Lange Zeit lagen die beiden Aufgaben quasi in einer Hand. Blecks Vorgänger als Feuerwehrchef, Norbert Lohoff, war bei der AVU beschäftigt und dort zuständig für das Wassernetz.

Erheblicher zusätzlicher Aufwand

Immerhin: Beim Einsatz in Holthausen hat der nicht zugängliche Hydrant zumindest nicht zu einer Verzögerung der Löscharbeiten geführt. „Wenn wir, wie in diesem Fall, mit Tanklöschfahrzeugen ausrücken, haben wir für den ersten Einsatz genügend Wasser an Bord“, so Andreas Bleck. Die Schläuche dann über eine so weite Strecke zu legen (und auch später bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wieder aufzurollen), ist für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte allerdings mit einem erheblichen Aufwand verbunden.