Hohenlimburg. Der 28-jährige Talal Shiple eröffnet in Hohenlimburg seinen ersten Lebensmittelladen. Das Angebot ist überschaubar, soll aber noch wachsen
Er fängt klein an. Ein paar Wände sind noch kahl und in ein paar Regalen klaffen Lücken zwischen Konserven und Nudelpäckchen. Doch für Talal Shiple ist klar, dass es darauf nicht ankommt. „Wir bauen von unten bis oben langsam auf und gucken, wie es läuft“, sagt der 28-Jährige. Schritt für Schritt will er seinen ersten Lebensmittelladen aufbauen, im ehemaligen Ladenlokal von Foto Feldhege an der Herrenstraße. Bis ins zurückliegende Jahr konnten dort noch Bedürftige im Sozialkaufhaus für günstiges Geld Kleidung erwerben.
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Seither stand das Ladenlokal leer. Jüngst ist nun mit Talal Shiple ein junger Syrer eingezogen. Er stammt aus einer Familie von Lebensmittelhändlern, wie er sagt. Schon der Vater habe in der Heimat im syrischen Aleppo einen Großhandel betrieben. Er selbst habe seit dem 14. Lebensjahr im Geschäft mitgewirkt. Dann kam der Krieg und die Flucht. Drei Jahre lebte und arbeitete Shiple in der Türkei, in Istanbul, bis er 2015 weiterzog nach Deutschland. Von Frankfurt an der Oder ging es im Jahr 2017 weiter nach Hagen, wo er seitdem mit seiner Mutter lebt.
Ausbildung zum Maler
Hier hat er zunächst eine Ausbildung zum Maler und Lackierer absolviert. Doch wegen Problemen mit Asthma und Interesse am Lebensmittelhandel schlug er eine Richtung ein, die ihn letztlich in die Herrenstraße in das ehemalige Ladenlokal von Foto Feldhege führte. Gemeinsam mit einem Freund aus Kindheitstagen richtet er dort nun ein eigenes Geschäft ein. Eine Konkurrenz zu den großen Lebensmittelketten, die mit Rewe und Aldi nur ein paar Meter entfernt am Bahnhof ihre Schatten werfen, wolle und könne er nicht sein. „Wir fangen gerade erst an und haben nicht so viel Geld“, sagt der junge Syrer. „Aber wir arbeiten wegen der Leute. Unsere Preise sind niedrig und wir helfen den Kunden, wenn wir können.“
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Lieferservice für das nahe Umfeld
So wolle er etwa älteren Kunden im nahen Umfeld, die schlecht zu Fuß sind, einen Lieferservice vor die Haustür anbieten. Neben Getränken, Konserven und Backware sollen vor allem frisches Obst und Gemüse in den Regalen liegen. Seine Waren beziehe er über Großhändler, mal aus Wuppertal, Dortmund oder den Niederlanden. Irgendwann sollen auch frischer Fisch und eine Fleischtheke hinzukommen.
Wer Talal Shiple über die Pläne für seinen Laden sprechen hört, der landet gedanklich irgendwann bei einem Tante-Emma-Laden. Diesen Begriff aus der deutschen Sprache kenne er bisher nicht, sagt Shiple. „Aber vielleicht stimmt das. Wir wollen ein Familienbetrieb sein und bei jedem Kunden wissen, was er braucht.“
Derweil steht über dem Eingang zum Geschäft nicht Tante-Emma-Laden, sondern „Hauptzentrum Markt“. Warum dieser Name? „Wir sind direkt am Hauptbahnhof in der Stadt“, antwortet Shiple. „Uns gefiel dieser Name – und ich hoffe, den Kunden wird es auch gefallen.“
Geöffnet von Montag bis Samstag
Der Lebensmittelladen „Hauptzentrum Markt“ hat jüngst eröffnet. Die Öffnungszeiten sind montags bis samstags von 8 Uhr bis 20 Uhr.
Zuletzt hatten Ehrenamtliche von 2016 bis 2020 in dem Ladenlokal das Sozialkaufhaus „Kleidung und mehr“ betrieben.