Hohenlimburg. Ein neues Pächterduo will Gasthof und Hotel im Bentheimer Hof nach dem Lockdown beleben. Über frische Pläne für ein mehr als 250 Jahre alte Haus

Es herrscht wieder Betrieb im Bentheimer Hof. Im Schatten des Corona-Stillstands laufen die Innenarbeiten, die eine Neueröffnung von Restaurant und Hotel vorbereiten. Wenn die Pandemie-Situation es zulässt, soll „Der Bentheimer“ spätestens ab Juni wieder seine Pforten öffnen – so der Plan der neuen Pächter Tahsin Terzi und Hasan Asiroglu.

Aktiv in Moscheegemeinde

Das Pächterduo steht für eine Mischung aus Lokalkolorit und Urlaubsgastronomie: Tahsin Terzi ist Unternehmer und Hobby-Koch, in der Hohenlimburger Moscheegemeinde aktiv und dort bekannt für seine besonderen Fischgerichte. Sein Kollege Hasan Asiroglu ist gelernter Koch, kommt aus Sigmaringen in Baden-Württemberg und hat über Jahre in verschiedenen Restaurants gearbeitet, darunter in Bodrum, einem türkischen Urlaubsort an der Ägäis.

Die neuen Pächter Hasan Asiroglu (links) und Tahsin Terzi wollen Gasthof und Hotel im Bentheimer Hof Hohenlimburg beleben.
Die neuen Pächter Hasan Asiroglu (links) und Tahsin Terzi wollen Gasthof und Hotel im Bentheimer Hof Hohenlimburg beleben. © Westfalenpost | Marcel Krombusch

„Wir machen kein Kebabhaus“, betont Terzi. Vielmehr soll „Der Bentheimer“ künftig eine breite Speisekarte bieten, die an Gerichte aus der Tradition des Hauses anknüpft und auch neue Variationen von Steak, Pasta, Pizza und Burger bis zu Fischgerichten bietet. Mit Blick auf die Lenne direkt vor der Tür sollen die servierten Fischgerichte ein wichtiges Detail des Hauses werden, so Terzi. „Wir importieren den Fisch direkt vom Schwarzen Meer.“ Weiter plane man, einen deutschen Koch einzustellen, der die gutbürgerliche Küche übernimmt. „Wir sind mit Herzblut an dem Thema dran, weil wir wissen, wie wichtig der Bentheimer für die Bürger in Hohenlimburg ist“, sagt Terzi. Auch deshalb plane man langfristig auch den Brückenkeller wieder für Gastbetrieb zu öffnen.

Derweil ist der Plan, das Gebäude mit einem neuen Hoteltrakt zu ergänzen, passé. Vor zwei Jahren hatte Eigentümer Zafer Akbaba hierzu Skizzen in der Bezirksvertretung vorgestellt. Doch im Nachhinein stellten sich die Vorstellungen als zu aufwendig dar. Der denkmalgeschützte Bereich bleibt vorerst unangetastet. Man beschränke sich darauf, im Kernbestand des Hauses zu sanieren.

„Das ist erstmal der Anfang“, sagt Akbaba. „Wir wissen nicht, wie es mit der Pandemie weitergeht und unser erstes Ziel ist, das Restaurant wieder zu beleben.“ Während dort keine größeren Sanierungen geplant sind, werden im Hotelbereich derzeit 14 Zimmer modernisiert.

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Er habe sich gewünscht, dass ein Ortskundiger das traditionelle Haus übernimmt, sagt Akbaba, „und ich freue mich, dass wir die Aufgabe mit Herrn Terzi und Herrn Asiroglu zusammen angehen.“

Wechselvolle Historie

Der Bentheimer Hof wurde zuletzt im Jahr 2013 vom damaligen Eigentümer, dem Hohenlimburger Bauverein, modernisiert. Dabei kamen neue Stühle, moderne Beleuchtung und eine neue Sanitäranlage in das mehr als 250 Jahre alte Gebäude. Das letzte Pächter-Duo vom „Bentheimer“ hat zum Jahreswechsel 2017/2018 den Betrieb aufgegeben. Der Hohenlimburger Bauverein verkaufte darauf das Gebäude an Investor Zafer Akbaba, der seitdem an einem Neustart arbeitet.