Hagen. Knapp 10.000 Hagener haben die erste Impfdosis erhalten. 15 von ihnen berichten an dieser Stelle, wie ihr Körper nach der Impfung reagiert hat.
10.750 Hagener haben mittlerweile die erste Impfdosis gegen das Corona-Virus erhalten und 3607 die zweite. Ein Thema bei vielen Erst- und Zweitgeimpften: die Impfreaktionen. Mitunter sind vor allem bei jüngeren Hagenern besonders starke Immunreaktionen zu verzeichnen. Dr. Rolf Kinzius, Leiter des Impfzentrums in der Stadthalle, mit einer Einordnung.
„Dass viele jüngere Geimpfte teilweise stark reagieren, hat mit ihrem stärker aktiven Immunsystem zu tun“, erklärt Kinzius, der die Reaktionen mit jenen auf die Gürtelrosen-Impfung vergleicht, die ähnlich stark seien. „Die Reaktionen sind etwa 24 bis 48 Stunden nach Impfung zu spüren und reichen über Kopf- und Gliederschmerzen bis hin zu grippeähnlichen Symptomen. Ich empfehle, in dieser Zeit 500 Milligramm Paracetamol alle vier bis sechs Stunden einzunehmen“, sagt Kinzius. Dass junge und aktive Immunsysteme mitunter heftig reagieren können, sähe man auch bei Kindern, die gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft würden. „Beim Biontech-Impfstoff gibt es starke Reaktionen meistens auf die zweite Impfung“, so Kinzius.
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Impfstoff von Astrazeneca funktioniert anders als die der Konkurrenten
Bei den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna handelt es sich um genbasierte Impfstoffe, auch mRNA-Impfstoffe genannt. Dabei erhält der Körper genetisches Material des Virus für den Bau von Virusteilen. Auf diese Virusproteine reagiert dann das Immunsystem. Der Impfstoff von Astrazeneca ist kein mRNA-Impfstoff, er folgt der Vektor-Methode. Das Trägervirus sind modifizierte Adenoviren. Genauer: Schnupfenviren, die bei Schimpansen Erkältungen auslösen, beim Menschen aber nicht.
Damit der Körper eine Abwehrreaktion erzeugen kann, wird das Virus um einen Teil der Erbsubstanz des neuartigen Coronavirus ergänzt. Dem Körper wird so eine Corona-Infektion vorgetäuscht, woraufhin er die Antikörperproduktion in Gang setzt. „Unser Körper erlebt Millionen von Immunreaktionen“, sagt Rolf Kinzius. Selbst weitere Corona-Impfungen in der Zukunft und damit verbundene Reaktionen würden dem Körper vor diesem Hintergrund nichts ausmachen.
Ausgewählte Reaktionen von hagener Bürgern, die geimpft worden sind
Ich arbeite in der Pflege, bin 52 Jahre alt und bin mit Astrazeneca geimpft worden. Mir ging es danach zwei Tage richtig schlecht. Nun aber ist alles wieder gut und ich bin froh, es gemacht zu haben. Zweite Impfung ist am 29. April.
Marion Schreiber (52 Jahre alt)
Ich bin Altenpflegerin im ambulanten Dienst. Vor drei Wochen habe ich die erste Impfung mit Astrazeneca erhalten und am nächsten Tag Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen für ca. 24 Stunden gehabt. Aber es war alles erträglich.
Nadine Schamp (41)
Ich arbeite als Diabetesberaterin im Krankenhaus. Ich bin am 4. Februar das erste Mal mit Biontech/Pfizer geimpft worden. Ich hatte zwei Tage lang Schmerzen im Oberarm, ungefähr wie ein starker Muskelkater und war müde und abgeschlagen. Am 25. Februar kam die zweite Impfung. Danach waren die Schmerzen im Oberarm mehr Gelenkbetont und auch da war ich zwei Tage müde und abgeschlagen. Ich bin aber froh, geimpft zu sein.
Viola Schröer (49)
Ich arbeite in der Altenpflege. Ich habe vor zwei Wochen die Impfung mit Astrazeneca bekommen. Ich hatte nach zwölf Stunden Grippesymptome, leichtes Fieber, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit. Ich habe die Nacht gar nicht schlafen können und den Tag darauf war ich total schlapp und lag nur flach. Aber ich bin dankbar für die Impfung.
Lisa Marie Klaas (24)
Ich habe Biontech/Pfizer bekommen. Ich arbeite in der Altenpflege. Nach der zweiten Impfung leichter Schüttelfrost, aber sonst okay, keine Beschwerden.
Ingeborg Stein (62)
Ich arbeite im ambulanten Pflegedienst. Ich wurde am 13. Februar geimpft in der Stadthalle mit Astrazeneca. Am nächsten Tag ging es mir nicht so gut, halt die üblichen Nebenwirkungen aber nichts Dramatisches. Mein Körper hat reagiert und das ist positiv.
Franziska Heidenreich (34)
Ich bin ambulanter Palliativpfleger. Ich wurde am 13. Februar mit Biontech erstgeimpft, ohne Nebenwirkungen, außer leichten Schmerzen an der Einstichstelle. Drei Wochen später nachgeimpft. Am Abend grippe-ähnliche Symptomatik ohne Fieber. Am nächsten Tag waren alle Symptome dann schon verschwunden.
Joachim van Kempen (48)
Ich arbeite als Arzthelferin in einer urologisch/onkologischen Praxis. Nahezu unser komplettes Team wurde am 13. Februar im Impfzentrum mit Astrazeneca zum ersten Mal geimpft. Bis auf die „üblichen“ Impfreaktionen wie Kopfschmerz und erhöhte Temperatur sowie bei wenigen Schmerzen am geimpften Arm (bei mir nicht) war bei uns nichts zu verzeichnen. Lediglich eine Kollegin hat etwas heftiger reagiert mit Fieber und grippeähnlichen Reaktionen.
Stefanie Koser (48)
Ich arbeite als Inklusionsassistentin in der Grundschule, weshalb ich geimpft werden konnte. Die erste Impfung Astrazeneca bekam ich am Montag. Tagsüber war alles super. Abends als ich dann ins Bett bin, kamen Schüttelfrost, Fieber und leichte Kopfschmerzen. Gestern Morgen fühlte ich mich dann dementsprechend „Matsche“, aber nach drei Stunden nachgeholtem Schlaf geht es mir wieder gut.
Melanie Schmitz (34)
Ich bin Krankenschwester auf einer Intensivstation, geimpft mit Biontech/Pfizer. Anschließend hatte ich leichte Schmerzen im geimpften Arm, beim zweiten Mal war der Schmerz geringer. Das war es.
Cordula Engelhardt (62)
Ich bin Palliativpfleger und wurde Anfang des Jahres mit dem Biontech/Pfizer geimpft. Ich hatte nach beiden Impfungen Muskelkater im Arm und verspürte eine gewisse Müdigkeit an den Tagen, wo ich geimpft wurde, ansonsten ging es mir nach der Impfung gut.
Manuel Adam (24)
Ich habe Biontech erhalten. Ich hatte bei der zweiten Impfung Schmerzen an der Einstichstelle, mehr war nicht. Ich arbeite als Therapeutin in einer Reha Klinik.
Petra Henne (55)
Ich arbeite in einer Notaufnahme und bin mit Biontech/Pfizer geimpft. Wer die Hepatitis Impfung kennt: 100 Prozent miteinander zu vergleichen. Ich hatte nach der ersten Impfung ca. zwei Stunden einen leichten Muskelkater, nach
der zweiten Impfung dauerte
der etwas länger, ca. zwei Tage. Ansonsten war wirklich gar nichts.
Chris Kairies (42)
Ich arbeite im ambulanten Pflegedienst. Ich habe vor zwei Wochen die erste Astrazeneca-Impfung erhalten und hatte leichte Kopfschmerzen. Sonst nichts. Zwei meiner Kollegen hatten leichten Schüttelfrost, zwei Kopfschmerzen und der Rest nichts. Ich bin sehr froh, geimpft zu sein, was ich mir noch vor ein paar Monaten nicht hätte vorstellen können.
Andrea Borchert (52)
Ich hatte nach der Impfung keinerlei Probleme oder Nebenwirkungen. Halt nach drei Tagen leichtes Brennen an der Einstichstelle und ein wenig Müdigkeit. Aber dann war alles wieder super.
Ioannis Archontakis (44)