Hagen. Der verurteilte Mörder Norman Franz wird jetzt weltweit gesucht. So ist er vor 24 Jahren aus dem Gefängnis in Hagen ausgebrochen.
Es war ein bizarrer Termin vor 24 Jahren in der Justizvollzugsanstalt Hagen. Da nämlich hatte Anstaltsleiter Michael Skirl am 11. März 1997 zu einem Pressegespräch in die Justizvollzugsanstalt Hagen geladen, um der versammelten Journaille, die seinerzeit bundesweit berichtete, in die Blöcke zu diktieren, wie soeben der Schwerverbrecher Norman Franz spektakulär aus dem Gefängnis getürmt war.
Skirl erläuterte den Ausbruch detailgenau an einem Modell der JVA und posierte anschließend mit einem Messer vor den Kameras, das Franz offenbar benutzt hatte, um die Gitterstäbe zu durchtrennen.
Flucht durch ein kleines Loch in den Gitterstäben
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Franz, der wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, hatte sich am frühen Morgen durch ein Loch, das kaum größer als der Durchmesser eines Eimers war, nach draußen gezwängt und war mit Hilfe von Seil, Besenstielen und einem Eimer-Bügel auf das Dach geklettert. Dann hatte er sich an einer Regenrinnen 15 Meter tief hinabgelassen und ward nicht mehr gesehen.
Ein Zellenkumpane hatte sich damals nicht zu den genauen Umständen der Flucht äußern wollen. Unklar blieb auch, warum kein Wachmann die Flucht beobachten konnte. Der „Nachtstand 6“ liegt quasi direkt gegenüber des Fensters, durch das Franz die Flucht gelang. „Der Häftling hat nicht umsonst die Zeit des Wachwechsels genutzt“, erklärte damals der Leiter der Justizvollzugsanstalt.
Schwerverbrecher hatte im Gefängnis geheiratet
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Besondere Sicherungsmaßnahmen hatte man nicht für erforderlich gehalten, obwohl Franz bereits ein Jahr zuvor in der JVA Dortmund Fluchtpläne geschmiedet hatte. Man hatte angenommen, dass sich der Schwerverbrecher mit seiner Haft arrangiert hatte. „Er hat sogar im Gefängnis geheiratet“, rechtfertigte Skirl seinerzeit.