Breckerfeld. Mit Bauern aus dem ganzen Land protestiert Ortslandwirt Heiner Born aus Breckerfeld vor dem Umweltministerium in Bonn.
Ortslandwirt Heiner Born und zahlreiche seiner Berufskollegen sind gestern mit ihren Traktoren vor dem Bundesumweltministerium in Bonn vorgefahren. Die Bauern protestieren gegen das sogenannte Aktionsprogramm Insektenschutz der Regierung, mit dem Pflanzenschutzmittel auf FFH-Flächen verboten werden sollen.
Momentan sei davon zwar in Breckerfeld noch kein Betrieb direkt betroffen, aber es sei durchaus möglich, dass auch in der Hansestadt künftig entsprechende Flächen ausgewiesen würden. Ein gesetzlich vorgeschriebenes General-Verbot sei ideologisch geprägt und könne für Betroffene zu erheblichen Ausfällen führen, argumentiert Born.
Wasserkooperation mit AVU ist für Bauern ein Erfolgsmodell
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„Ich bin stattdessen für kooperative Wege“, so der Landwirt, der sich gemeinsam mit Kollegen seit Jahren zusammen mit dem Versorger AVU rund um die Ennepetalsperre für sauberes Trinkwasser einsetzt. „Die Wasserkooperation ist ein Erfolgsmodell“, so Born.
Durch das neue Gesetz sieht Heiner Born sogar Tierarten bedroht. „Das Unkraut kann nicht auf den Flächen bleiben“, sagt er, „wenn ich aber alle paar Wochen mit einem Striegel über die Felder fahren muss, dann gefährdet das die Bodenbrüter. Den Kiebitz würden wir so beispielsweise vertreiben.“
Bauern-Proteste in Bonn über mehrere Tage
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Die Proteste in Bonn dauern noch mehrere Tage an. Heiner Born selbst übernachtet mit einem Freund in einem Anhänger. „Weitere Landwirte aus Breckerfeld werden zumindest für einen Tag anreisen“, so Heiner Born. Ursprünglich wollten sich mehrere Bauern aus der Hansestadt auf den Weg in die ehemalige Bundeshauptstadt machen. „Allerdings hat der Kälteeinbruch dazu geführt, dass einige sich um ihre Tiere und ihre Höfe kümmern mussten und sich deshalb nicht auf den Weg machen konnten.“