Hagen. Am Montag öffnet das Impfzentrum die Türen. Hagen rechnet außerdem mit der ersten Astrazeneca-Lieferung nächste Woche. Was man jetzt wissen muss.

Ein Thema überlagert aktuell alles andere: der Start des Impfzentrums. Nachdem der Impfstart zunächst vom 1. auf den 8. Februar verschoben wurde, es massive Probleme bei der Terminbuchung gab und zuletzt auch Streitigkeiten und ein Hochstapler für Furore sorgten, soll es am Montag endlich losgehen.

Dann öffnen sich die Türen der Stadthalle nach etlichen Probeläufen zum ersten Mal für die Bürger über 80 Jahren, die impfberechtigt sind – das sind mehr als 14.000 Hagener – und einen Termin haben. Wie viele Termine in Hagen bereits vergeben wurden, kann die Kassenärztliche Vereinigung nicht auf das Stadtgebiet heruntergebrochen sagen: „Nach aktuellem Stand werden ab Montag zunächst täglich insgesamt rund 5000 Impflinge in den Impfzentren in Westfalen-Lippe geimpft“, sagt Vanessa Pudlo, Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe.

Erste Astrazeneca-Lieferung

Hagen erwartet in der kommenden Woche außerdem eine erste Lieferung des gerade viel diskutierten Astrazeneca-Impfstoffs. Der wiederum eignet sich nicht für die Impfung von Über-80-Jährigen. „Wir warten dazu auf einen Erlass vom Land, der regelt, wie und an wen der Impfstoff verimpft werden kann“, betont Stadt-Sprecherin Clara Treude. Auswirkungen auf den Start am Montag habe das keine.

„Das Impfzentrum startet zunächst an sieben Tagen pro Woche ab nachmittags“, sagt Clara Treude. Denn ab Montag stehe Biontech-Impfstoff von etwa 100 Impfdosen pro Tag zur Verfügung, die an die Senioren verimpft werden können. Die WP gibt noch einmal einen Einblick in den Ablauf vor Ort.

Die Anfahrt

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Das Hagener Impfzentrum befindet sich in der Stadthalle, Wasserloses Tal 2. Es wird von den Buslinien 518, 519 und 527 angefahren. „Rund um die Halle stehen auch ausreichend kostenlose Parkmöglichkeiten zur Verfügung“, so Clara Treude.

Behinderte Personen, die Hilfe benötigen, dürfen eine Begleitperson mitbringen. Gehbehinderte Menschen können sich innerhalb der Stadthalle barrierefrei bewegen, ein Aufzug steht vor Ort zur Verfügung. Die Betroffenen werden zudem von einem städtischen Mitarbeiter begleitet und direkt in den Wartebereich geleitet.

Für die Stufen innerhalb der Stadthalle bietet das Personal Senioren bei Bedarf einen „helfenden Arm“. „22 Mitarbeiter pro Schicht sowie das Ärzte­team der Kassenärztlichen Vereinigung werden an den Stationen im Einsatz sein“, erklärt Treude.

Der Ablauf

1. Was vor dem Betreten dringend zu beachten ist: Im Impfzentrum besteht eine Maskenpflicht. Am Eingang wird eine Fieberkontrolle durchgeführt, um Infektionsrisiken so gut wie möglich auszuschließen.

2. Bei der Anmeldung werden zunächst die Patientendaten registriert und die Impfberechtigung überprüft. Mitzubringen sind der Personalausweis sowie, falls vorhanden, die elektronische Gesundheitskarte und der Impfpass.

3. Im Wartebereich besteht dann für die Senioren noch einmal die Möglichkeit, sich über die Corona-Schutzimpfung zu informieren, anschließend müssen sie einen Einwilligungsbogen ausfüllen. Von dort aus werden die Senioren mit ihrer zuvor gezogenen Nummer über Monitore zu einer von sieben Impfstraßen aufgerufen. Alle Bereiche innerhalb der Stadthalle sind weitläufig voneinander getrennt, um Ansammlungen zu vermeiden. „Vor der Impfung kann noch ein Beratungsgespräch mit einem Arzt stattfinden. Innerhalb des Impfzentrums laufen Aufklärungsfilme in verschiedenen Sprachen“, weist die Stadt auf Informationsmöglichkeiten hin.

Hagen ist bereit für die Impfung gegen Covid-19. Hier ein Einblick in den Impf-Bereich in der Stadthalle.
Hagen ist bereit für die Impfung gegen Covid-19. Hier ein Einblick in den Impf-Bereich in der Stadthalle. © WP | Michael Kleinrensing

4. Die Impfung selbst findet in einem abgetrennten Bereich durch einen Arzt oder geschultes medizinisches Personal statt. Der Impfstoff wird, wie bei der Grippeschutz-Impfung, in den Oberarm gespritzt.

5. Nach der Impfung können sich Patienten bis zu 30 Minuten unter medizinischer Beobachtung im gesonderten Nachsorgebereich aufhalten, wenn sie das möchten.

Verläuft die Wartezeit ohne Komplikationen, kann die geimpfte Person den Weg nach Hause antreten.

Nach einigen Wochen steht für die geimpften Bürger dann der zweite Termin an. „Bürger sollten für einen Impftermin etwa eine Stunde einplanen“, erklärt Vanessa Pudlo von der KVWL.

Die Öffnungszeiten

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Zunächst wird in Hagen nur am Nachmittag geimpft, bis ausreichend Impfstoff für eine Ausweitung der Öffnungszeiten zur Verfügung steht. „Wir impfen so viel, wie Impfstoff da ist. Am Anfang werden die Zentren noch nicht unter Volllast arbeiten, aber das wird sich in den nächsten Wochen ändern. Sobald mehr Impfstoff geliefert wird, können wir zunehmend mehr Menschen einen Impftermin anbieten“, erklären Dr. Volker Schrage, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVWL, und Thomas Müller, KVWL-Vorstand, dazu.

Freiwillig und kostenlos

Die Impfung erfolgt freiwillig und ist grundsätzlich kostenlos. KVWL sowie Polizei warnen in diesem Zusammenhang noch einmal ausdrücklich vor Impfbetrügern (wir berichteten).