Hohenlimburg. Die Lieferengpässe gehen an Einrichtungen im Bezirk nicht spurlos vorbei. Ein Pflegeheim muss die Erstimpfung auf Februar verschieben
Knapp mehr als 200 Mitarbeiter und Bewohner der Pflegeheime von Wohlbehagen am Schlossberg und dem Hülsemann-Haus haben bisher die erste Dosis des Corona-Impfstoffes erhalten. Am vergangenen Freitag wären 85 Personen des Martha-Müller-Seniorenzentrums hinzugekommen, gäbe es derzeit keinen Lieferengpass bei den Impfdosen.
Termin am Martha-Müller-Seniorenzentrum verschoben
Am Mittwoch wurde das Seniorenzentrum informiert, dass die Erstimpfung im Hause auf den 5. Februar verschoben werden muss. „Das war ärgerlich“, sagt Michael Hannemann, Leiter der Einrichtung in der Wesselbach. „Es hieß, derzeit werden nur die Einrichtungen beliefert, die eine Zweitimpfung brauchen.“ Er hoffe nun, dass sich der Termin nicht wieder verschiebt. „Das brennt uns schon unter den Nägeln.“ Davon ab laufe die Organisation jedoch im Martha-Müller Seniorenzentrum sehr gut, sagt Hannemann, und auch die schwierige Pandemie-Lage schweiße die Mitarbeiter eher zusammen.
Organisatorischer Aufwand
Für die Belegschaft in den Pflegeheimen bedeuten die Impfungen einen hohen organisatorischen Aufwand, der rund um den Alltagsbetrieb geleistet werden muss. So braucht es vor Ort unter anderem medizinisches Personal sowie Räume zum Impfen und "Anmischen" des Impfstoffes. Zudem müssen die Bewohner über die Impfaktion aufgeklärt sein und dieser zustimmen, beziehungsweise muss die entsprechende Zustimmung des gesetzlichen Betreuers vorliegen.
Zweite Impfdosis für Bewohner im Hülsemann-Haus
Weit fortgeschritten ist die Organisation im Hülsemann-Haus. Dort haben 147 Bewohner und Mitarbeiter des Hauses am 8. Januar die erste Impfung erhalten. „Und gestern kam die Bestätigung, dass wir das Serum für die Zweitimpfung bekommen“, sagt Einrichtungsleiterin Petra Fleger erleichtert mit Blick auf die herrschenden Lieferengpässe. Im Laufe dieser Woche soll die Zweitimpfung im Hülsemann-Haus stattfinden.
Doch die schleppende Versorgung wirft für die kommenden Wochen neue Fragen auf. „Es ist derzeit nicht geklärt, ob und wann es noch einen Impftermin in den Einrichtungen gibt. Das ist auch ein Problem für die neuen Bewohner, die jetzt erst in die Einrichtungen einziehen. Wo werden diese Menschen geimpft?“, fragt Fleger.
Ein Drittel im Pflegeheim Wohlbehagen erstgeimpft
Im Pflegeheim Wohlbehagen am Schlossberg geht der Blick nach vielen Corona-Fällen unter den Bewohnern und Mitarbeitern im Dezember nun wieder positiv nach vorne. Nadine Asmacher, die im neuen Jahr die Einrichtungsleitung von Willi Strüwer übernommen hat, ist zuversichtlich. „Wir sind noch gebeutelt von den letzten Monaten, das muss man erstmal verkraften. Aber das Wichtigste ist, das wir wieder auf einem aufsteigenden Ast sind.“
Ein Drittel der insgesamt knapp zweihundert Bewohner und Mitarbeiter im Pflegeheim am Schlossberg bekam am 13. Januar die erste Dosis der Corona-Impfung. Geimpft wurden die Personen des Hauses, die noch nicht mit Corona infiziert waren. Alle anderen sollten ursprünglich bei der Zweitimpfung im Pflegeheim, die für Anfang Februar angesetzt ist, nachgezogen werden. Doch wegen der Lieferengpässe kommt es zu Verzögerungen und so werden Anfang Februar zunächst nur die Personen geimpft, die dort auch schon die erste Dosis erhalten haben. Man befinde sich aber in engem Austausch mit der Kassenärztlichen Vereinigung und den Ärzten, betont Asmacher. „Zeitnah werden auch die betroffenen Personen erstgeimpft. „Anders war es wegen der Rahmenbedingungen leider nicht möglich.“
Lieferengpässe betreffen auch Kliniken
Vergangene Woche hatte das Gesundheitsministerium über die Lieferengpässe des Herstellers beim Impfstoff informiert. Neben Pflegeheimen sind davon auch die Mitarbeiter der Hagener Kliniken betroffen, die eigentlich seit vergangener Woche geimpft werden sollten. Wegen der Engpässe startet auch das Impfzentrum in der Stadthalle erst am 8. Februar, eine Woche später als geplant.