Hagen. Impf-Stopp in den Kliniken, das Impfzentrum öffnet erst eine Woche später. Es gibt große Probleme in Hagen im Kampf gegen das Virus.

 Die medizinische Fachangestellte Julia Feiling bereitet die Impfdosen vor, die in einer Hagener Pflegeeinrichtung verimpft worden sind.
Die medizinische Fachangestellte Julia Feiling bereitet die Impfdosen vor, die in einer Hagener Pflegeeinrichtung verimpft worden sind. © Unbekannt | Michael Kleinrensing

Kaum haben an den Hagener Kliniken die Impfungen begonnen, müssen sie auch schon wieder gestoppt werden. Der Grund: Der bestellte Impfstoff ist derzeit nicht lieferbar. Auch die laufenden Impfungen in den Pflegeheimen sind offenbar betroffen. Das Impfzentrum in der Stadthalle wird erst eine Woche später als geplant am 8. Februar an den Start gehen. In Hagen sind (Stand 20. Januar) 2878 Menschen erstgeimpft worden. 1460 Personen aus Pflegeheimen und 1418 Personen aus beruflichen Gründen, weil sie beispielsweise als Pfleger arbeiten, die zur ersten Impfgruppe gehören. Die Gesamtzahl aller Erstgeimpften macht gerade einmal 1,5 Prozent der Hagener Gesamtbevölkerung aus.

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Das geht aus einem Erlass des Gesundheitsministeriums NRW hervor, der dieser Zeitung vorliegt. Wörtlich heißt es da: „Die bereits für den 20. und 21.01. bestellten Impfstoffe für Krankenhäuser können nicht mehr ausgeliefert werden.“ Und weiter: „Die von Biontech aktuell mitgeteilten geänderten Liefermengen machen zwingend eine Änderung der Impfplanung erforderlich.“ Diese Planung hatte noch Anfang der Woche so ausgesehen, dass im Allgemeinen Krankenhaus, in den katholischen Kliniken (St. Josef, St. Johannes, Gesundheitszentrum Elsey), im Evangelischen Krankenhaus Haspe sowie in der Klinik Ambrock ab Montag bzw. Dienstag fortlaufend geimpft werden sollte.

AKH hat versucht, Mitarbeiter noch möglichst schnell zu erreichen

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Dabei sind zunächst jene medizinischen Mitarbeiter mit oberster Priorität an der Reihe, die in Risikobereichen (Covid-Station, Intensivstation, Notaufnahme) arbeiten. Die Impfungen sind freiwillig. Erst am Dienstagabend hat die Mitteilung aus dem Ministerium die Hagener Kliniken erreicht. Unmittelbar hat das Allgemeine Krankenhaus versucht, seine Mitarbeiter, die sich zum Teil an ihrem freien Tag beim Betriebsarzt impfen lassen wollten, zu erreichen. Im Vorfeld hatten sämtliche Hagener Kliniken unter ihren Mitarbeitern für die Impfung geworben, um eine möglichst hohe Impfbereitschaft zu erreichen. Um so größer war die Ernüchterung.

Zumindest für die zweite Impfung soll genügend Impfstoff zur Verfügung stehen

Ähnlich wie im AKH war die Situation auch am Evangelischen Krankenhaus Haspe. Auch hier ging die schlechte Nachricht am späten Dienstagabend ein. „Das bedauern wir natürlich sehr“, so Frank Bessler, Ärztlicher Leiter Geschäftsfeld Gesundheit: „Die Impfbereitschaft in der Mitarbeiterschaft ist in den vergangenen Tagen spürbar gestiegen. Daher ist es besonders bedauerlich, dass die weiteren Impfungen nun verschoben wurden.“

Die Stadt Hagen hat die mehr als 14.000 Schreiben an die Hagener, die nach Vorgabe des Landes berechtigt sind, sich im ersten Anlauf im Impfzentrum impfen zu lassen, bereits auf den Weg gebracht. Ob der genannte Anmeldungstermin (25. Januar) weiterhin gültig ist, wird laut Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) geklärt.
Die KVWL erwartet in Kürze einen Erlass des Ministeriums, in dem unter anderem das weitere Vorgehen in Bezug auf die damit zusammenhängenden Prozesse geklärt wird. Auf der Strecke bleiben auch jene Pflegeheime, in denen bislang noch nicht geimpft wurde. Während der Impfstoff für eine zweite Runde noch zur Verfügung steht, gilt auch hier für Erstimpfungen ein Lieferstopp.