Hagen. Die SIHK Hagen hat Sorge um den Standort. Jetzt sollen die Auswirkungen von Politik-Entscheidungen auf die Industrie untersucht werden.

„Unsere von der Industrie stark geprägte Region steht vor immensen Herausforderungen“, so fasst Ralf Stoffels, Präsident der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen, seine Sorge um die Zukunft der Industrieregion Südwestfalen - der Nummer Eins in Nordrhein-Westfalen - in einem Satz zusammen.

Zwar überlagerten die Corona Pandemie und die aktuellen Maßnahmen des Lockdowns zurzeit weitere Standortprobleme, aber der Mangel an geeigneten Flächen, die hohen Steuern und Abgaben und die Kosten der Energiewendepolitik belasten die Wirtschaft schwer und machen es den Industrieunternehmen, die alle im internationalen Wettbewerb stehen, nicht leicht, am Standort zu verbleiben.

Südwestfalen und Hagen sollen starker Industriestandort bleiben

Als SIHK-Präsident werde er sich deshalb mit aller Kraft auch weiterhin dafür einsetzen, dass die Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass Südwestfalen auch in Zukunft ein starker Industriestandort bleibt.

„Wir stellen fest, dass der Anteil der industriellen Arbeitsplätze an der Beschäftigtenzahl seit einigen Jahren rückläufig ist“, erläutert Stoffels. Für diese Entwicklung macht er unterschiedliche Gründe verantwortlich. Letztendlich gehöre dazu auch eine gewisse Reserviertheit der Menschen gegenüber der Erweiterung bestehender Betriebe oder die Ansiedlung von neuen Unternehmen in der Region.

SIHK setzt auf Aufklärungsarbeit

„Es ist deshalb dringend an der Zeit, Aufklärung zu betreiben hinsichtlich der schon heute sehr hohen Standards zum effizienten Einsatz von Energie und Ressourcen und der Vorschriften zum Schutz der Umwelt, die von den Unternehmen einzuhalten sind“, so Stoffels weiter.

Stoffels betont, dass er den eingeschlagenen Weg für grundsätzlich richtig hält, weist aber darauf hin, dass die damit verbundenen Kosten für den Industriestandort Deutschland nicht außer Acht gelassen werden dürfen. „Wir dürfen die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrieunternehmen nicht gefährden“, so der SIHK-Präsident.

Indusrtrie-Monitoring soll kommen

Um ein noch genaueres Bild über die anstehenden Herausforderungen zeichnen zu können und um die richtigen Entscheidungen für zukünftige Entwicklungen treffen zu können, seien objektive und belastbare Daten erforderlich. Für das kommende Jahr kündigte Stoffels deshalb ein Industrie-Monitoring für die Region an: „Wir wollen noch genauer sagen können, welche Auswirkungen aktuelle Entscheidungen auf unsere Industrieunternehmen in der Region haben.“

Er verspreche sich davon die Chance, mit der Politik und der Bevölkerung in einen offenen Dialog über den Wert eines starken Industriesektors eintreten zu können.