Hagen. Sechs Jahre hatte Wolfgang Sprogies als Polizei-Präsident auf der Hoheleye in Hagen das Sagen. Jetzt ist für den 65-Jährigen Schluss.

Es gibt Hobbys, denen kann man glücklicherweise auch in einer Pandemie nachgehen. Fotografieren und Lesen gehören dazu. Spaziergänge mit dem Hund auch. Das zumindest sind die Dinge, denen sich Wolfgang Sprogies widmen möchte. Denn am Dienstag ist sein letzter Arbeitstag im Präsidium in Hagen.

Gestatten: Wolfgang Sprogies, 65 Jahre alt, und ab dem 1. Januar Pensionär und Ex-Polizeipräsident. Fast sechs Jahre lang hat er das Polizeipräsidium Hagen, das als Kriminalhauptstelle auch für Teile Südwestfalens zuständig ist und als Ausbildungsbehörde Polizisten zwischen Siegen und Herne auf dem Weg in den Beruf begleitet, geleitet. Jetzt ist für den Juristen, der in Arnsberg lebt, Schluss.

Jugendkriminalität in Hagen so niedrig wie noch nie

„Das war eine ereignisreiche, eine positive Zeit“, sagt Wolfgang Sprogies. „Es hat mir Spaß gemacht, die Behörde weiterzuentwickeln.“ Dabei hat er Umstrukturierungen wie in und an den Wachen Haspe und Hohenlimburg, durch die es gelungen sei, mehr Polizisten auf die Straße zu bekommen, aber auch Zahlen im Auge: „Die Jugendkriminalität war noch nie so niedrig wie derzeit. Das ist auch das Ergebnis von Projekten, die wir auf den Weg gebracht haben.“

Auch mit Blick auf die Entwicklung des Präsidiums auf der Hoheleye ist Sprogies zufrieden. „Es ist gut, dass wir hier am Standort bleiben können“, sagt der 65-Jährige, der Dienstherr über fast 600 Mitarbeiter sowie rund 700 Kommissars-Anwärter war. Die in die Jahre gekommenen Immobilien werden saniert, durch einen Neubau ergänzt. Das Präsidium zieht dafür ab Mitte 2021 vorübergehend in ein ehemaliges Hochhaus der Deutschen Telekom um, das derzeit leer steht.

Arbeiten zur Sanierung des Polizeipräsidiums haben begonnen

Die Arbeiten selbst haben in einem Nebengebäude des Präsidiums bereits begonnen. „Der ehemalige Schießstand wird gerade zu einem Assessment-Center umgebaut“, so Sprogies, „hier laufen künftig die Bewerber für das gesamte Gebiet unseres und des Bochumer Präsidiums auf.“

Ein kleiner Wermutstropfen: Das letzte Jahr war geprägt durch die Corona-Pandemie. „Das hat dazu geführt, dass wir nicht so in die Öffentlichkeit hineinwirken konnten, wie wir uns das vorgenommen haben“, so Sprogies. Der Tag der offenen Tür – „keine Selbstverständlichkeit für Präsidien“ – musste abgesagt werden.

Nicole Heiden leitet Polizei-Behörde vorübergehend

Im Hagener Präsidium hat nun Regierungsdirektorin Nicole Heiden vorübergehend das Sagen. NRW-Innenminister Herbert Reul wird dem Kabinett einen Nachfolger vorschlagen. Wann die endgültige Entscheidung über die Sprogies-Nachfolge fällt, ist noch offen.