Hagen. Das Polizeipräsidium Hagen wird aufwändig saniert, der Bau entspricht nicht modernen Anforderungen. Während des Umbaus zeihen die Beamten um.
Weite Teile des Gebäudekomplexes am Hagener Polizeipräsidium werden abgerissen, das achtstöckige Hochhaus aus den 70er Jahren wird kernsaniert und zum jetzigen Parkplatz hin ein neuer dreigeschossiger Anbau errichtet. Die ersten Vorarbeiten, die unter anderem den Abriss des Hausmeister-Pavillons umfassen, starten noch in diesem Jahr. Läuft alles optimal, will die Polizei Ende 2024/Anfang 2025 in die neuen Räume einziehen.
Einer wird dann nicht mehr an der Spitze der Behörde auf der Hoheleye stehen. Polizeipräsident Wolfgang Sprogies, der die Planungen für das Großprojekt vorgestellt hat, geht Ende des nächsten Jahres in den Ruhestand. Dass es allerdings höchste Zeit für eine Sanierung wird – daran lässt der Jurist, der sein Büro in der achten Etage des Gebäudes hat, keinen Zweifel: „Die Fenster sind ja noch die ersten, die eingebaut wurden. Vernünftig isoliert ist der Bau auch nicht. Im Winter zieht es, und im Sommer ist es brütend heiß.“
Hinzu kommt: Eine echte Sanierung hat es noch nie gegeben. Vieles im Haus befindet sich noch im Ursprungszustand, wird im Jahr 2024 50 Jahre alt. „Das gilt zum Teil für die Toiletten und die Duschräume ebenso wie für die Büros“, sagt Sprogies, „das ist einfach nicht mehr zeitgemäß.“
Planungen bereits seit 20 Jahren
Erste Planungen für eine Sanierung hat es bereits vor 20 Jahren gegeben. Dass allerdings nie ernsthaft etwas passiert ist, mag auch politische Gründe haben.
„2014 ist die Grundsatzentscheidung gefallen, dass wir am Standort bleiben wollen. Aus unserer Sicht können wir von der Wache aus den Hagener Norden erreichen, die Kollegen, die auch über Hagen hinaus tätig sind, sind schnell auf der Autobahn“, so Sprogies. „In den Jahren, in denen ich hier bin, haben wir das Projekt deshalb forciert.“ Es gibt eine interne Arbeitsgruppe (Technik, Organisation, Umzug, Kriminaltechnik sowie Leitstelle/Gewahrsam), an der immerhin 30 Kollegen beteiligt sind. Dazu ist ein Projektplaner mit im Boot.
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Dass der Beginn der Arbeiten noch nicht erfolgt ist, hat auch Vorteile. „Gerade die Standards für Leitstellen haben sich in den letzten beiden Jahren verändert“, sagt Karlheinz Ohrmann, der auf Seiten der Polizei mit für das Projekt zuständig ist, „das können wir jetzt noch berücksichtigen.“
Polizei ist nur Mieter
Allerdings ist rein formal die Polizei Hagen nur Mieter des Gebäudekomplexes, das derzeit neben einem achtgeschossigen Gebäude noch zwei Seitentrakte (mit Kantine und Gewahrsam), ein weiteres Hochhaus sowie den Werkstattbereich umfasst. Das Gelände sowie das Haus gehören formal dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB).
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Im nächsten Jahr werden weite Teile der Belegschaft umziehen müssen. Teile des Präsidium werden in der Sanierungsphase im ehemaligen Telekomgebäude am Ischeland untergebracht. Zuletzt hatte hier das Hildegardis-Gymnasium ein Übergangsdomizil gefunden, während die Schule abgerissen und komplett neu errichtet wurde. „Ursprünglich gab es mal eine Planung, 187 provisorische Container aufzustellen“, so Sprogies, „da sind wir froh, dass wir diese Alternative haben.“
Photovoltaik auf Dach
Allein aus energetischer Sicht machen eine Sanierung des Hochhauses sowie der Neubau Sinn. Insgesamt rechnet man mit 80 Prozent geringerem Energieverbrauch.
Auf dem Dach der Gebäude soll eine Photovoltaikanlage installiert werden, die auch die Ladestationen für Elektroautos auf dem Gelände mit Strom versorgt. Ab 2021 sollen Logistik-Fahrzeuge elektrisch fahren. Für Streifenwagen macht eine Umstellung keinen Sinn.
Das Gebäude am Ischeland bietet gute Voraussetzungen. Es wird jetzt für die Bedürfnisse der Polizei neu hergerichtet. Von den 410 Beschäftigten, die derzeit an der Hoheleye arbeiten, sollen 260 ins Telekomgebäude einziehen.