Hagen. In der Innenstadt sollen bald Coworking-spaces entstehen. Die Initiative Hagen-Startup setzt sich dafür ein. Ein Blick auf die Gründerszene.

Es sind große Visionen für Hagen, die die Hagen-Agentur mit der Initiative „Hagen-Startup“ vorantreiben will: Den Gründergeist wecken, junge und innovative Ideen in der Stadt halten, Gründer und Unternehmer vernetzen. Seit einem Jahr macht sich die 31-jährige Lisa-Marie Metz in diesem Bereich stark. Das Konzept für ein neues Coworking-Center, das bald in der Innenstadt entstehen soll, stammt aus ihrer Feder. „Wir wollen hier ein attraktives Ökosystem schaffen, damit junge Menschen hier gerne gründen“, sagt Lisa-Marie Metz.

Lisa-Marie Metz ist für den Bereich Hagen-Startup zuständig
Lisa-Marie Metz ist für den Bereich Hagen-Startup zuständig © Rudolf Brinkmoeller | Rudolf Brinkmoeller

Der Hintergrund: Hagens Innenstadt profitiert mit 815.000 Euro aus dem Sofortprogramm des NRW-Heimatministeriums zur Förderung der Innenstädte . „Eine Idee im Rahmen dieser Förderung ist es, ein Gebäude anzumieten und dort mehrere Büros für Start-ups zu schaffen, die zu einem niedrigeren Quadratmeter-Preis angeboten werden.“

Außerdem sollen dort sogenannte „Pop-up-Stores“ entstehen, in denen Gründer ihre Produkte präsentieren können. „Wichtig wären diese Räume auch zum Netzwerken und Ideenaustausch. Man könnte dort Veranstaltungen durchführen. Alles gebündelt unter einem Dach“, betont die Hagenerin. „Wir gehen davon aus, dass wir nächstes Jahr mit der Umsetzung starten könnten“, so Metz.

Szene ist im Wandel

Die Gründer-Szene in Hagen ist im Wandel. Vor allem die Initiative der Hagen-Agentur habe etwas verändert, sagt Gründer Felix Schumacher. Vor zehn Jahren hat sich der 28-Jährige mit seiner Firma „Best Motivation“ selbstständig gemacht - und sich weit über Hagen hinaus einen Namen gemacht. Er weiß, welche Hürden und Herausforderungen es hier für junge Gründer gibt. „Man hatte keinen Ansprechpartner, aber viele offene Fragen“, erinnert er sich an seinen Start. In den darauffolgenden Jahren sei es häufig vorgekommen, dass angehende Gründer ihn kontaktiert und mit Fragen gelöchert hätten.

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„In den sozialen Medien wird vermittelt, dass es das Einfachste der Welt ist, sich selbstständig zu machen. Die Schattenseiten zeigt einem vorher niemand auf“, spielt Schumacher auf die große Verantwortung und das eigene Risiko an. „Es war super wichtig, einen Ansprechpartner zu schaffen. Die Leute wollen hier gründen, ihnen wurden nur Steine in den Weg gelegt.“

Gründer zusammenbringen

Für Hagen-Startup war das erste Jahr etwas holprig. „Die Coronazeit hat viele Pläne durchkreuzt“, blickt Lisa-Marie Metz auf die vergangenen Monate zurück. Viele Veranstaltungen fielen weg. Nur ein Event fand statt: „In der Weinbar in der Innenstadt haben wir einen Startup-Slam durchgeführt. Dort haben verschiedene Gründer ihre Ideen vorgestellt. Per Applaus konnte das Publikum dann für die beste Idee abstimmen. Felix hat übrigens gewonnen“, sagt sie und lacht.

Die Resonanz: super. Deswegen soll es solche Veranstaltungen bald häufiger geben. „Wir müssen uns nicht verstecken. Hagen hat viele Vorteile, hier schlummern viele gute Ideen. Die Krise hat dem Gründergeist keinen Abbruch getan“, erhofft sich Lisa-Marie Metz eine positive Entwicklung im kommenden Jahr.

Viele Ideen für die nächsten Jahre

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„Wir denken über einen Erfinderpreis oder Bar-Sessions nach und eigene Veranstaltungsformate für Hagener Gründer. Denn am wichtigsten ist die Vernetzung“, beschreibt die 31-Jährige die Aufgabe der Hagen-Agentur. Sie will nicht nur Gründer mit Gründern zusammenbringen, sondern auch Kontakt herstellen zu den Stellen, in denen Jungunternehmer Hilfe finden. Die Hagen-Agentur versteht sich dabei als Vermittler. „Am Ende können diese Start-ups der Mittelstand von Morgen sein – und somit wichtig für Hagen als Wirtschaftsstandort.“