Delstern. Geht das, eine Ausstellung in Corona-Zeiten? Noch dazu an einer Schule? Es geht, wie dieses Beispiel aus Hagen zeigt.

„Es glitzert wie meine Handyhülle. Wenn ich die ins Licht halte, schimmert sie auch“, sagt Hannah Mönig (9), als sie die schillernden Geodreiecke betrachtet, die das Licht in seine Spektralfarben zerlegen. Gemeinsam mit ihrer Klassenkameradin Mariya Hedhili hat sich Hannah auf einen Rundgang durch die Mini-Phänomenta begeben, die an der Grundschule Astrid Lindgren aufgebaut worden ist. Wegen Corona-Schutzbestimmungen dürfen höchstens drei Schüler gemeinsam die aufgebauten Experimente studieren.

Aber geht das überhaupt, Grundschülern in Krisenzeiten die beliebte Ausstellung des Märkischen Arbeitgeberverbands (MAV), die Kindern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik nahebringen möchte, zu zeigen? „Es geht, wenn sich alle an die Regeln halten“, sagt Simone Blauschke, Lehrerin in Delstern.

Schule mit zwei Standorten

Hier, am Filialstandort der Astrid-Lindgren-Schule, sind acht Stationen gruppiert, zwölf sind es am Hauptstandort in Eilpe. Schon das sorgt dafür, dass sich nicht zu viele Personen auf einmal an den Experimentiertischen drängen, Desinfektionsmittel und Schutzmasken sorgen ebenfalls für Sicherheit.

Und bei den Paaren, die den Raum mit den Stationen aufsuchen, handelt es sich stets um Sitznachbarn aus den Klassenräumen. Zudem werden die Oberflächen regelmäßig abgewischt, dabei hilft eine Reinigungskraft.

Auch interessant

Die Eltern der Kinder hätten das Projekt Miniphänomenta unterstützt, berichtet Simone Blauschke. Schließlich gibt es in Zeiten von Corona wenig Abwechslung für die Schüler, selbst Stuhlkreise und Gruppenarbeiten sind derzeit tabu, weil sie die Ansteckungsgefahr erhöhen würden: „Die Kinder sind begeistert, weil sie mal wieder ein Highlight an der Schule haben“, fasst die Lehrerin die Reaktionen ihrer Schützlinge auf die Miniphänomenta zusammen.

Auch interessant

Eine Gesichtsmaske tragen die Jungen und Mädchen der Grundschule während des gesamten Unterrichts – auch die Erst- und Zweitklässler, die das eigentlich nicht müssen. „Sie tun das freiwillig“, wie Lehrerin Blauschke betont: „Aber die Kinder sind sehr diszipliniert.“ Zudem würden fast alle Eltern diese Maßnahme befürworten – die Schulgemeinde rückt in Coronazeiten noch enger zusammen.