Hagen-Mitte. Warum der Krisenstab der Stadt Hagen die Traditionsveranstaltung abgesagt hat und was Veranstalter Dirk Wagner dazu sagt.
Die Würfel sind gefallen – der Hagener Weihnachtsmarkt ist abgesagt. Nach einem wochenlangen Hin und Her mit verschiedenen Überlegungen, wie der Markt in der Corona-Zeit dennoch stattfinden könnte und mit mehrfach abgeändertem Hygiene- und Sicherheitskonzept seitens der Schausteller ist heute Nachmittag, 28. Oktober, die Entscheidung, die Traditionsveranstaltung endgültig zu kippen, gefallen.
„Wir sind uns der Tragweite dieser Entscheidung bewusst. Sie ist niemand auch nur in Ansätzen leicht gefallen“, betonte Oberbürgermeister Erik O. Schulz die einstimmige Entscheidung des Krisenstabes. Doch vor dem Hintergrund der auch in Hagen immer stärker steigenden Corona-Fallzahlen und mit Blick auf die zu erwartenden Regelungen von Bund und Ländern, die ab kommender Woche für weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens insgesamt sorgen werden, habe man keine andere Lösung mehr gesehen.
Vermeidung von Hotspots
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Anfang August hatte Dirk Wagner als Veranstalter des Weihnachtsmarktes ein ausgefeiltes Hygienekonzept vorgelegt, das in Abstimmung mit der Stadt eine sichere Durchführung des diesjährigen Events möglich machen sollte. Vorgesehen war, die Veranstaltungsfläche zu entzerren, um Besucher-Hotspots wie auf dem Ebertplatz zu vermeiden und Getränke- und Imbiss-Stände einzuzäunen. Das Aufstellen des Riesenrads, die Platzierung der großen Rutsche vor C & A und ein Kulturprogramm in der Konzertmuschel im Volkspark waren in diesem Jahr eh nicht vorgesehen.
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Vor einigen Tagen – als sich die Covid-19-Situation mehr und mehr zuspitzte – hatten sich Dirk Wagner und Vertreter der Stadtverwaltung über alternative Veranstaltungsflächen unterhalten. Im Gespräch war die Springe, auf der Getränke- und Imbiss-Stände platziert werden sollten. Die Veranstaltungsfläche wäre, so die Gedanken, eingezäunt und durch einen Sicherheitsdienst kontrolliert worden.
Händler, die in ihren Buden und Hütten Weihnachtsdeko, Schmuck und ähnliches anbieten, hätten ihre Standorte in der Innenstadt und somit auf entzerrter Fläche behalten. Doch diese Überlegungen wurden schließlich verworfen, genau wie der Gedanke, den Weihnachtsmarkt in diesem Jahr komplett auf den Höing, also auf den Otto-Ackermann-Platz, zu verlegen.
Dirk Wagner hatte bis zuletzt betont, dass ihm die Sicherheit und Gesundheit der Budenstadt-Besucher am Herzen liege und er streng auf die Einhaltung aller vorgeschriebenen Maßnahmen achte werde. Gleichzeitig unterstrich er aber auch, dass die wenn auch sicherlich wesentlich geringer als üblich ausfallenden Einnahmen für die Schausteller lebenswichtig und existenzrettend seien.
Zwei Wochen länger geplant
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Wagner, seit etlichen Jahren nicht nur Veranstalter des Hagener Weihnachtsmarktes, sondern auch selbst Schausteller, hatte vor einigen Wochen die Teilnahmezusage von 70 Händlern und Standbetreibern. Alle Beteiligten würden hoffen, so Wagner, zumindest 60 Prozent ihres sonstigen Umsatzes einzufahren.
Um den Händlern die Chance zu geben, genügend Ware zu verkaufen, hatte Wagner auch die Veranstaltungsdauer um zwei Wochen verlängert, sprich, der Weihnachtsmarkt sollte bereits am 12. November starten und erst am 30. Dezember enden.
Am heutigen Mittwoch konnte er die Entscheidung des Krisenstabes, den Weihnachtsmarkt abzusagen, nachvollziehen, „dennoch bleibt eine große Leere, eine riesige Enttäuschung sowie die Sorge, dass viele Schaustellerfamilien nun vor dem beruflichen Aus stehen.“