Hohenlimburg. Der Wirtschaftsbetrieb Hagen will das marode Gebäude am Biotop Koenigsee verkaufen und sucht Interessenten. Ideen für die Nutzung gibt es viele
Noch ist unklar, ob das historische Pumpenhäuschen am Koenigsee eine Zukunft hat. Sicher ist: Als Eigentümer möchte der Wirtschaftsbetrieb Hagen das baufällige Gebäude nicht sanieren und sucht stattdessen nach einem Käufer. „Wenn sich jemand meldet mit einem vernünftigen Finanzierungsplan und durchdachtem Konzept, dann wird sich der Verwaltungsrat damit befassen“, sagt Gabriele Zmarowski, Sprecherin des Wirtschaftsbetrieb Hagen. So fällt das letzte Wort in einem politischen Gremium, dem Arbeitnehmervertreter, Vertreter der Stadt und des Rates angehören.
Frage nach tragfähigem Konzept
„Zentral ist die Frage, wofür das Gebäude künftig genutzt werden soll“, sagt Willi Strüwer (CDU), Mitglied im Verwaltungsrat des WBH. „Ich halte nichts davon, eine hohe fünfstellige Summe einzusetzen, ohne dass sich daraus eine sinnvolle Verwendung ergibt“, so Strüwer. Dabei sieht er einen Erhalt mit Blick auf das angrenzende Biotop positiv. „Ich glaube, dass Biotop hat einen Freizeitwert, der noch nicht ausreichend genutzt wird.“ Gute Vorschläge seien willkommen, aber es müsse auch klar sein, wer diese praktisch umsetzt.
Ein Anwärter, der diesem Profil entspricht, gibt es bisher nicht. Laut WBH habe sich noch kein Interessent gemeldet, der das Pumpenhaus übernehmen möchte. Im Frühjahr hatte der Wirtschaftsbetrieb den frisch renovierten Naturlehrpfad im angrenzenden Biotop Koenigsee gemeinsam mit der Biologischen Station Hagen präsentiert.
Ideen für die Nutzung
Ralf Blauschek, Geschäftsführer Biologische Station, sieht vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. „Das Haus könnte als außerschulischer Lernort oder als Treffpunkt für Schulklassen dienen. Die Schüler könnten dort beispielsweise Wasserproben aus dem Biotop auf Wasserorganismen untersuchen.“ Auf diese Weise könne man das Bauwerk in das Angebot des Natur- und Erlebnispfades integrieren und gleichzeitig seiner historischen Bedeutung gerecht werden.
Selbst sanieren kann die Biologische Station, die von Fördergeldern abhängig ist, das Pumpenhaus nicht. „Wir bringen uns im Rahmen der Möglichkeit ein“, will Blauschek aber den Erhalt im Blick behalten und weiter engen Kontakt zum WBH pflegen.
Dass das Gebäude am Koenigsee erhalten bleiben soll, dafür hatte sich auch die Bezirksvertretung Hohenlimburg einstimmig ausgesprochen. Die Freie Wählergemeinschaft Bürger für Hohenlimburg lotet derzeit verschiedene Förderprogramme aus. „Wir beschäftigen uns intensiv mit dem Thema“, so Frank Schmidt (Bürger für Hohenlimburg). „Wenn wir da in Programme hineinkämen, hätte man über Jahre Ruhe, was die Verkehrssicherung des Gebäudes betrifft.“ Eine weitere Option, die für die Wählergemeinschaft im Raum steht: das Gebäude selbst zu erwerben. „Wir müssen aber eruieren, ob wir uns das überhaupt leisten können und welche Verpflichtungen damit verbunden sind“, bremst Schmidt die Erwartungen.
Im Sommer hatte der Wirtschaftsbetrieb angekündigt, das Pumpenhaus abreißen zu wollen. Zuvor hatte ein Gutachter den baufälligen Zustand bestätigt. Denkmalgeschützt ist das alte Gebäude nicht. Für eine Sanierung müssten mehrere zehntausend Euro aufgebracht werden.