Hagen. Im Jahr 2015 verzeichnete die Stadt Hagen an ihren Grundschulen gerade noch 1398 i-Männchen. Inzwischen zeigt die Anmeldezahl steil nach oben.

Die Stadt Hagen erwartet zum Schuljahr 2021/22 so viele i-Männchen wie schon lange nicht mehr. Nach Berechnungen des Schulamtes werden im kommenden Sommer rund 1775 Kinder an den 28 städtischen Grundschulen eingeschult. Eine ähnlich hohe Zahl wurde in Hagen zuletzt im Jahr 2008 (1762 i-Männchen) erreicht.

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Im Sommer 2015, wenige Monate vor Ausbruch der Flüchtlingskrise, gab es in Hagen lediglich 1398 Schulanfänger. Der tiefste Stand wurde 2013 mit 1359 Kindern erreicht.

Anmeldeverfahren für 2021 schon beendet

Die Stadtverwaltung hatte das Anmeldeverfahren für 2021 bereits im Mai dieses Jahres über die Bühne gebracht. Bisher liegen 1598 Anmeldungen zu den städtischen Grundschulen vor. Die Erfahrung lehrt jedoch, dass eine ganze Reihe von Eltern das Anmeldeverfahren missachtet oder verpasst hat, außerdem ist durch die anhaltende Zuwanderung noch mit weiteren Kindern zu rechnen. „Deshalb gehen wir davon aus, dass es am Ende auf rund 1775 Lernanfänger hinauslaufen wird“, so Horst Hermann von der Stabsstelle für Schulentwicklungsplanung im Rathaus. Sollte sich das bestätigen, werden im kommenden Schuljahr 76 Eingangsklassen gebildet.

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Damit würde die Zahl der i-Männchen sogar die Prognose des im vergangenen Jahr erstellten Biregio-Schulgutachtens, das von 1735 Erstklässlern an den städtischen Grundschulen im Jahre 2021 ausgegangen war, übertreffen.

Die Schülerzahl an den Grundschulen ist mitunter schwer zu prognostizieren. Das hat zum einen mit der Zuwanderung zu tun, die die Berechnungen des Schulamtes in den vergangenen Jahren mehrfach durcheinander gewirbelt hat. Aber auch die Möglichkeit, dass Kinder ein Schuljahr auf Wunsch ihrer Eltern wiederholen können (in der zweiten Klasse ist das nicht nur zum Endes eines Halbjahres, sondern jederzeit möglich), macht die Aufnahme und Verteilung der i-Männchen schwierig.

Neue Grundschule im Block 1

Die Verwaltung muss diesen Trend in ihre Überlegungen mit einfließen lassen. Deshalb werden manche Klassen nicht mit der maximalen Anzahl von Kindern belegt, denn sonst fänden jene Schüler, die das sogenannte dritte Besuchsjahr in Anspruch nehmen, keinen Platz mehr in den bestehenden Klassen.

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Der einzige Ausweg wäre dann eine Klassenteilung, die wiederum erhebliche Raumprobleme mit sich bringen würde. Daher ist es wichtig, dass Spielraum bleibt und die Eingangsklassen nicht bis zum Anschlag belegt werden. Während also an einigen Schulen Kinder abgelehnt werden mussten, wurden anderen Lehranstalten im Zuge der Umverteilung weitere Kinder zugewiesen.

Überschreitung der Klassenrichtzahl nicht möglich

Bei der Bildung der Eingangsklassen an den Grundschulen sind vom Schulträger die Vorhaben über die Kommunale Klassenrichtzahl (KKR) zu berücksichtigen. Die Berechnung erfolgt auf Grundlage der voraussichtlichen Gesamtschülerzahl der ersten Jahrgangsstufe, die durch die Zahl 23 geteilt wird.

Der so ermittelte Wert, der auf die nächste ganze Zahl abzurunden ist, stellt die maximale Anzahl der zu bildenden Eingangsklassen dar. Eine Unterschreitung der KKR ist möglich, eine Überschreitung hingegen nicht.

Auf der andere Seite ist unter Berücksichtigung der Klassenbildungswerte ein vorgegebener Verteilschlüssel zu beachten. 15 bis 29 Schüler: eine Eingangsklasse, 30 bis 56 Schüler: zwei Eingangsklassen, 57 bis 81 Schüler: drei Eingangsklassen, 82 bis 104 Schüler: vier Eingangsklassen.

Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass die Zahl der Grundschüler in Hagen in den kommenden Jahren weiter steigen wird. „Das bedeutet, dass der vorhandene Schulraum kaum noch ausreichen wird“, so Jochen Becker, Leiter des Fachbereichs Bildung.

Beschlossen sind die Einrichtung einer neuen Grundschule im Block 1 in Wehringhausen sowie Anbauten der Grundschulen van de Velde und Goldberg. Dagegen hat die Stadt Abstand vom ebenfalls vorgesehenen Ausbau der Grundschule Boloh genommen. Dort wird aber 2021 eine dritte Eingangsklasse gebildet, um die Anmeldeüberhänge der benachbarten Grundschulen Emst und Karl Ernst Osthaus aufzufangen.