Halden. Jörg und Claudia Bachmann vom Arcadeon in Hagen erhalten den Preis der besten Tagungshoteliers. Das Paar führt das Haus seit über zwanzig Jahren.
Es ist wahrlich ein besonderer Tag für Jörg und Claudia Bachmann vom kürzlich neu konzipierten Arcadeon Hotel, gerade in dieser schwierigen Corona-Zeit. Eine Auszeichnung, die in Tagen wie diesen für freudige Gesichter bei Geschäftsführung und Mitarbeitern sorgt – und zeigt, dass sich die Mühen der Vergangenheit gelohnt haben: Denn das Ehepaar wurde jetzt erstmals zum Top-Tagungshotelier in Deutschland gekürt. Zusätzlich wurde das Arcadeon erneut zum besten Seminar- und Tagungshotel deutschlandweit gewählt. „Das ganze Team freut sich riesig über diese doppelte Auszeichnung“, so Jörg Bachmann, der auch betont: „Das alles wäre ohne das Team, das jeden Tag für das Arcadeon einsteht, auch nicht möglich gewesen.“ Gleichzeitig begreifen die Bachmanns den Preis als Verantwortung, Lösungswege aus der Krise für ihre Branche aufzuzeigen.
Gesamtes Haus neu konzipiert
Neues Denken braucht neue Räume – dieser Leitgedanke begleitete den gesamten Erneuerungsprozess, bei dem das Arcadeon in ein in Deutschland einzigartiges Modell für die Branche verwandelt wurde (wir berichteten). Dazu wurde die traditionelle Vorstellung von Hotel aufgebrochen, die Trennung von Lobby, Gastronomie und Tagungsräumen aufgehoben. Die Rezeption geht nun in die Bar über, öffentliche Bereiche wurden zu „Coworking spaces“, Gästezimmer zu „Transforming Rooms“, die sich mit wenigen Handgriffen zum Arbeitsraum verwandeln lassen. Das Konzept wurde zusammen mit inhaltlichen und konzeptionellen Veränderungen umgesetzt, die vom Buchungsvorgang über das Personal bis hin zum Speisenangebot reichen.
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Jörg und Claudia Bachmann führen das Haus seit mehr als zwanzig Jahren. Bereits in der Vergangenheit hatte das Arcadeon mehrfach Auszeichnungen für sein Design und die ermöglichten Kreativprozesse erhalten. Eine Situation wie die Corona-Krise: Neuland. Aber es geht Schritt für Schritt voran. „Von Normalität kann man natürlich nicht sprechen. Wir sind durch den Sommer mit deutlichen Blessuren gekommen, aber die Nachfrage zieht langsam wieder an und die Situation ist besser, als wir es vor ein paar Monaten noch erwartet hätten“, sagt Bachmann mit Blick auf die derzeitige Auftragslage im Haus.
Eine Zukunft trotz Corona
Und das Ehepaar ist sich sicher, dass Tagungshotels auch trotz Corona weiter gefragt sein werden. „Zum einen wollen die Leute sich wieder begegnen. Außerdem können komplexe Fragen überhaupt nur in der Begegnung bearbeitet werden. Davon gibt es derzeit genug. All die Firmen, die jetzt ihren Mitarbeitern Homeoffice verordnen, ihre Büroräume verkleinern oder sogar kündigen, werden erst recht Räume brauchen, um zusammenzukommen“, so Claudia Bachmann.
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Jetzt gelte es, sich nicht auf dieser Auszeichnung auszuruhen, sondern weiter als Vorreiter für die Branche voran zu gehen. „Dieser Verantwortung sind wir uns bewusst. Wir wollen und müssen unsere Stimme nutzen“, sagt der Arcadeon-Chef. Denn dass Corona das Leben und Zusammenleben noch viele weitere Monate prägen wird, dessen ist man sich in Halden sicher. Im Haus arbeitet man deswegen bereits an neuen Angebotsformaten für die Tagungsbranche. Beispiel: Hybride Meetings, Beispiel Trainings für Mitarbeiter zu digitalen Methoden.
Menschlicher Aspekt ist wichtig
„Es geht darum, kleine Gruppen künftig von verschiedenen Orten aus digital zusammenzubringen. Das sind neue Formate, die wir in unserer Branche so bislang nicht angewendet haben.“
Strenge Auflagen für Hotels
Das Haldener Hotel hatte in den vergangenen Jahren mehrere Auszeichnungen erhalten: Sieger bei „Top 250 Tagungshotels 2017“, im Wettbewerb „Coolster Tagesraum 2017“, dreifache Auszeichnung beim IDA-Design-Award 2017 sowie beim „German Design Award Special 2019“.
In der Jury-Begründung heißt es dieses Jahr: „Der Branchenpreis würdigt Persönlichkeiten, die sich durch innovatives Handeln, durch unternehmerischen Mut und kreatives Vordenken um die Entwicklung der deutschen Tagungshotellerie verdient gemacht haben. 2020 geht die Auszeichnung nach elf Jahren zum ersten Mal an ein Hotelier-Paar.“
Das Arcadeon öffnete nach der krisenbedingten Schließung im Mai wieder seine Türen. Vor Ort gelten strenge Corona-Auflagen. „Die wir gut und wichtig finden“, will das Ehepaar betonen.
Die Nachfrage ziehe zwar an, allerdings können deutlich weniger Gäste kommen. Im großen Tagungsraum, in dem zuvor mehr als 200 Menschen Platz fanden, können beispielsweise maximal 30 Stühle genutzt werden.
Dabei dürfe auch der menschliche Aspekt nicht zu kurz kommen. „Denn das Zwischenmenschliche, der emotionale Aspekt, das fällt für Mitarbeiter im Homeoffice weg. Das gemeinsame Erlebnis fehlt. Für diese Problematik arbeiten wir bereits mit einem neuen Konzept an Lösungen“, verspricht Jörg Bachmann, dass man die Krisenzeit weiter für die Umsetzung innovativer Ideen nutzen wolle.