Hohenlimburg. In Klassenräumen in NRW muss laut Landesregierung kein Mund-Nasen-Schutz mehr getragen werden. Wie Schulen in Hohenlimburg die Situation lösen
Seit dem 1. September ist die Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen in NRW ausgesetzt. Angesichts der sinkenden Infektionszahlen setze das Land nun auf Freiwilligkeit- Dies halten Kritiker jedoch für fahrlässig. Wie sieht es denn aktuell an den weiterführenden Schulen in Hohenlimburg aus?
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Auch in der Realschule Hohenlimburg sind Schüler nicht mehr dazu verpflichtet, im Unterricht eine Maske zu tragen. Dennoch seien laut Christiane Voss-Geisenhofer, erste Konrektorin der Realschule Hohenlimburg, nicht alle Hygienemaßnahmen aufgehoben worden: „Vor dem Unterricht müssen sich die Schüler die Hände desinfizieren, und in den Pausen achten wir streng darauf, dass auf dem Schulhof und in den Gängen eine Maske getragen wird“. Dass die Schüler im Unterricht auf die Maske verzichten dürfen, sieht Frau Voss-Geisenhofer kritisch: „Ich kann die Kinder und Eltern, die sich beschwert haben, verstehen. Jedoch ist dies in Bezug auf den Sicherheitsaspekt fragwürdig“, meint sie.
Großteil hält sich an „Maskengebot“
Auch im Gymnasium Hohenlimburg müssen die Schüler im Unterricht keine Maske mehr tragen. Dennoch gebe es ein sogenanntes „Maskengebot“. „Dies ist kein Zwang, sondern lediglich ein Appell an die Schüler, eine Maske im Unterricht zu tragen“, sagt Britta Auerbach, Schulleiterin des Gymnasiums. „Der Großteil der Schüler und Lehrer hält sich auch daran“. Bezüglich der Entscheidung des Landes NRW, dass die Maskenpflicht während des Unterrichts nun freiwillig ist, hat Auerbach eher gemischte Gefühle. „Das Thema kann man nicht generalisieren. In einem Raum, in dem die Schüler einen großen Abstand zueinander wahren können, ist das Tragen einer Maske nicht zwingend erforderlich. Sitzen die Schüler jedoch eng aufeinander, ist es sinnvoll, eine solche zu tragen. Es ist auch nicht leicht, den Schülern zu erklären, warum sie draußen im Freien eine Maske tragen müssen, aber in den engeren Klassenräumen nicht. Eine solche Mischform halte ich nicht für sinnvoll“, so die Schulleiterin.
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Das sagen die Schüler
Die 15-jährige Anna Schroth, die die zehnte Klasse des Gymnasiums Hohenlimburg besucht, ist für das Tragen eines Mundschutzes: „Ich verstehe nicht, wieso wir in den Klassenräumen die Maske abnehmen dürfen, obwohl da häufig nicht der Abstand eingehalten werden kann“, sagt die Schülerin. „Ich trage meine Maske weiter, weil meine Lehrer mir das geraten haben und finde es gut, dass es viele andere auch tun“. Lisa Pudelko, ebenfalls in der zehnten Klasse, teilt diese Meinung: „Momentan ist das für uns Schüler im Unterricht die einzige Lösung, die wir haben, um die Infektionszahlen niedrig zu halten“, sagt die 15-Jährige.
Eine Lockerung der Hygienereglung hält dagegen Mitschülerin Zoé Ruoß für besser: „Die Maskenpflicht ist sinnvoll, aber die Viren werden über Tröpfchen beim Sprechen weitergegeben. Deshalb finde ich, würde es auch reichen, die Maske bei Gesprächen aufzusetzen“. Trotzdem trage die Zehntklässlerin eine Maske, um andere in ihrem Umfeld zu schützen.