Breckerfeld. Bei Grünen und Wählergemeinschaft Breckerfeld ziehen die stärksten Kandidaten nicht in den Rat ein. Herbert Hahn (CDU) holt das beste Ergebnis.

Auch für Breckerfeld war diese Kommunalwahl außergewöhnlich. Denn auch in der Hansestadt mussten die Kandidaten lange warten, bis alle Ergebnisse vorlagen. Wie der gesamte Ennepe-Ruhr-Kreis hängt auch Breckerfeld an einem Server des Hagener Informations- und Technologie-Betriebs (Habit), einer Tochter der Stadt. Und der war um kurz nach 18 Uhr in die Knie gegangen.

„Das ist natürlich zur Unzeit passiert“, so Jürgen Seuthe, Leiter des Haupt- und Personalamtes und gleichzeitig Wahlleiter. „Es ist schade, dass die Breckerfelder die Ergebnisse nicht eins zu eins nachverfolgen konnten.“ Telefonisch habe man die Resultate an Kreis und den Regionalverband Ruhr übermitteln müssen. Die Stadtergebnisse habe man zwar wie geplant einpflegen, aber nicht für alle öffentlich sichtbar machen können. Ansonsten sei die Wahl „eher unaufgeregt“ verlaufen.

Tiefergehende Analyse am Tag nach der Kommunalwahl

Absolute Mehrheit: 15 CDU-Vertreter im Stadtrat Breckerfeld

Folgende Mitglieder sitzen – so sie die Wahl annehmen – künftig im Rat der Stadt Breckerfeld. CDU: Herbert Hahn, Axel Zacharias, Stephan Werthmann, Arthur Badura, Martin Gensler, Veit Kuhl, Thomas Lay, Ulrike Borowski, Alexander Ebbert, Dirk Kückelhaus, Heiner Born, Andre Poth, Thomas Freitag, Thorsten Pettenpohl.

SPD: Arno Förster, Monika Löcken, Uwe Manthey, Kirsten Mareen Roß, Jefferson Gerbothe.

Grüne: Wolfgang Duchscherer (hat Verzicht angekündigt und würde durch Frank Schäfer ersetzt), Christoph Altenbeck, Ines Reiling, Uwe Brüggemann, Anika Altenbeck.

Wählergemeinschaft: Jürgen Friedrich Niehaus, Rudolf Kilimann, Katrin Rutenbeck.

FDP: Ulrich Ferron, Franz Pietsch.

Also wird es am Tag nach der Wahl Zeit für eine tiefergehende Analyse. Und so wird beim Blick auf das Zahlenwerk schnell klar, wer die Gewinner der Rat zur Stadtvertretung sind: CDU und Grüne.

Der CDU ist es zum zweiten Mal hintereinander gelungen, alle Wahlkreise für sich zu holen. Und weil mit Thorsten Pettenpohl obendrein ein Kandidat von der Reserveliste in den Rat einziehen wird, hat die Union mit der Bürgermeister-Stimme von André Dahlhaus (CDU) die alleinige Mehrheit.

Duchscherer will sein Ratsmandat nicht annehmen

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Deutlich zugelegt haben die Breckerfelder Grünen, die vor allem durch Wolfgang Duchscherer (25,8) und Michael Peyinghaus (23,5) in Waldbauer stark abgeschnitten haben und insgesamt mit 17,1 Prozent nahezu gleich auf mit der SPD (17,6) liegen. Nur 20 Stimmen fehlten der Ökopartei auf die Sozialdemokraten.

Im Stadtrat allerdings werden weder Duchscherer noch Peyinghaus sitzen. Ersterer hat nach der Affäre um einen Kinnschlag gegen seine Pendant von der Wählergemeinschaft, Jürgen Niehaus, angekündigt, zurückzutreten. Letzterer taucht auf der Reserveliste der Grünen nicht einmal auf. Für Duchscherer wird wohl Frank Schäfer nachrücken, der im Wahlbezirk 14 (Heider Kopf) ebenfalls respektable 20,4 Prozent holte.

Hahn mit bestem CDU-Resultat

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Das beste Resultat insgesamt erzielte Herbert Hahn (CDU) in Zurstraße. 56,6 Prozent votierten für das Urgestein. Das beste SPD-Ergebnis holte Kirsten Ross mit 27,9 Prozent im Wahlbezirk 9. Für die Wählergemeinschaft erreichte Lars Emde im Wahlbezirk 7 mit 18,7 Prozent den höchsten Stimmenanteil knapp vor Axel Berghaus (Wahlbezirk 5). Beide aber besetzen hintere Listenplätze und ziehen nicht in den Rat ein.

FDP-Fraktionsvorsitzender Uli Ferron wiederum holte den Bestwert für die Liberalen. 19 Prozent stimmten für den Landwirt aus Berghausen.

Baumann und Peters: Zwei Breckerfelder im neuen Kreistag

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Immerhin: Zwei Breckerfelder sitzen künftig im neuen Kreistag. Der ehemalige Breckerfelder Bürgermeister Klaus Baumann hat seinen Wahlkreis direkt gewonnen. Gerd Peters, bislang noch Fraktionschef der Wählergemeinschaft im Stadtrat, zieht als Einzelvertreter für die Freien Wähler in den Kreistag ein.

Mit drei Vertretern gehört die AfD dem neuen Kreistag an. Zur Ratswahl waren die Rechtspopulisten entgegen anderslautender Ankündigungen nicht angetreten. Bei der Wahl zum Kreistag hingegen holten sie in Breckerfeld mit 4,3 Prozent exakt denselben Stimmenanteil wie die Freien Wähler. Vorn lag die CDU deutlich mit 51,1 Prozent vor der SPD (17,8) und den Grünen (15,9). FDP (4,1), Die Linke (1,8) sowie die Piraten (0,8) landeten noch hinter der AfD.

Grüne bei RVR-Wahl stark

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Bei der Wahl zum Ruhrparlament des Regionalverbandes verschoben sich die Mehrheitsverhältnisse leicht. Die Grünen (21,2) zogen an der SPD (18,6) vorbei. Stärkste Fraktion auch hier mit deutlichem Abstand die CDU – allerdings mit „nur“ 41,8 Prozent. Dafür holt die AfD 5,1 Prozent und landet noch vor den Liberalen (4,3) und den Freien Wählern (2,2).