Hagen. Die Pandemie hat auch die germanBroker.net getroffen. Doch das Unternehmen, das in den letzten Jahren stark gewachsen ist, blickt nach vorn.

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise gehen auch an der Firma germanBroker.net AG nicht spurlos vorbei, doch daraus zieht das Unternehmen, das in den letzten Jahren enorm gewachsen ist und nächstes Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feiert, nicht den Schluss, sich im Bestand einzuigeln.

Im Gegenteil: Statt wie sonst einen stellt der Dienstleister diesmal zwei Auszubildende ein und zeigt damit, dass es trotz oder auch gerade wegen Corona weitergehen soll und muss. „Gleichzeitig befinden wir uns immer noch in der Phase des Fachkräftemangels“, betont Personalchefin Annette Fabrice: „Und wir haben die Erfahrung gemacht, dass Wachstum aus eigener Kraft am besten ist.“

Vor fünf Jahren zog germanBroker.net von Hohenlimburg an die Feithstraße, wo sich die Firma in Nachbarschaft des Campus-Hotels befindet. 2015 beschäftigte das Unternehmen 40 Mitarbeiter, inzwischen sind es 80.

Firma verkauft keine Versicherungen

Es handelt sich um eine 2001 gegründete „Genossenschaft“ in Form einer Aktiengesellschaft, die Versicherungsmakler in Sachen Marketing, Software und Versicherungs-Know-how unterstützt. Rund 500 Betriebe sind dem Verbund deutschlandweit angeschlossen und profitieren von den in Hagen erarbeiteten Lösungen.

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Denn freie Makler sind gesetzlich verpflichtet, dem Kunden das beste Angebot zur Verfügung zu stellen – eine Anforderung, der viele ohne die Kompetenz eines erfahrenen Dienstleisters kaum gewachsen wären. „Wir fördern die Selbstständigkeit der Betriebe und leisten damit einen Beitrag zu Markttransparenz und Verbraucherschutz“, sagt Annette Fabrice. Dagegen verkauft germanBroker.net selbst keine Versicherungen an den Endkunden, man kann also nicht einfach in der Feithstraße klingeln und eine Kranken- oder Unfallversicherung abschließen.

Büros mit Wohlfühlatmosphäre

Es gibt also kein Ladenlokal, dafür aber vortrefflich ausgestattete Büroräume, in denen alles darauf ausgerichtet ist, den Mitarbeitern eine Wohlfühlatmosphäre zu bieten. Denn obwohl die Firma auf die Pandemie frühzeitig reagiert und die Arbeit ins Homeoffice verlagert hat, so ist Annette Fabrice der Überzeugung, dass das Büro eine Renaissance erleben wird. „Derzeit glorifizieren wir dieses Arbeiten im Biedermeier-Zuhause, denn im Moment überwiegen in unserer Wahrnehmung die Vorteile, die es mit sich bringt.“

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Je länger die Abwesenheit vom gemeinsamen Arbeitsplatz jedoch andauere, desto stärker werde der damit einhergehende kulturelle Verlust offenbar. Und ganz sicher würden sich die Mitarbeiter irgendwann fragen, ob sie die ihnen anvertrauten Aufgaben zu Hause erledigen könnten oder das Büro nicht doch einen Mehrwert biete.

Investitionen ins Sozialkapital

Die Konsequenz, die germanBroker.net aus diesen Überlegungen zieht: individualisierte Büroräume, bestens ausgestattete Konferenzräume, ansprechende Gemeinschaftsräume und Kreativräume, in denen die Mitarbeiter gut und gern zusammenarbeiten. Die Bindung der Beschäftigten an das Unternehmen genießt Priorität, es gibt nicht nur die obligatorische Weihnachtsfeier oder den Betriebsausflug, sondern ein Fitnessstudio, in dem die Angestellten nach Feierabend unter Anleitung eines Übungsleiters trainieren können, und es gibt eine Sozialberatung (die ersten drei Sitzungen übernimmt der Arbeitgeber).

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„Wir glauben einfach, dass Zahlen nicht allein selig machen“, begründet Annette Fabrice, warum das Unternehmen so sehr in das sogenannte Sozialkapital investiert: „Mut, Respekt, Verantwortung und Vertrauen sind uns wichtig. Der Mensch lebt ja nicht vom Geld allein.“

Maklerpool konzipiert Versicherungsprodukte

Die germanBroker.net AG (gBnet) ist eine Servicegesellschaft für Versicherungs- und Finanzmakler. Der Maklerpool konzipiert in Zusammenarbeit mit namhaften Versicherungsunternehmen Produkte für den Markt.

Der Maklerverbund wurde 2001 von Maklern für Makler mit dem Ziel gegründet, die rechtliche und wirtschaftliche Unabhängigkeit kleiner und mittelständischer Versicherungs- und Finanzmakler zu fördern.

Die Genossenschaft in Rechtsform der Aktiengesellschaft steht im Eigentum der beteiligten Makler und ihrer Verbände. Aktuell sind 104 Aktionäre an der germanBroker.net beteiligt. gBnet unterstützt seine rund 500 Partner-Makler durch Versicherungsprodukte, Softwarelösungen und Versicherungs-Knowhow.

Vorstand des Unternehmens ist der Diplom-Kaufmann Hartmut Goebel.

Der Maklerverbund war eines der ersten Unternehmen, das nach dem harten Lockdown bereits Mitte Juni wieder eine Präsenzveranstaltung im Arcadeon veranstaltete – die Kompetenztage Personenversicherung für Partnermakler und Versicherer. „Es muss ja wieder nach vorne gehen“, sagt Annette Fabrice, die die Veranstaltung durchaus als Impuls in den Markt verstanden wissen wollte. Trotz strenger Hygiene- und Sicherheitsregeln: Es war ein großer Schritt in die neue Normalität.