Hagen. Corona reißt ein gewaltiges Loch in den Hagener Finanzhaushalt. Die ersten Zahlen liegen vor. Noch ist unklar, wie das aufgefangen werden soll.

Die Corona-Pandemie reißt der Stadt Hagen finanziell den Boden unter den Füßen weg. Bereits im Juli hatte Kämmerer Christoph Gerbersmann vage hochgerechnet, dass Hagen auf ein Steuer-Minus von 72 Millionen Euro zusteuert. Und die neuesten Zahlen des Landesamtes für Statistik bestätigen diesen besorgniserregenden Trend. Gegenüber dem zweiten Quartal 2019 hat Hagen angesichts zahlreicher durch die Krise hart getroffener Gewerbebetriebe 21,9 Millionen Euro Gewerbesteuern eingebüßt. Ein Minus von 70,3 Prozent. Im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahr fehlten im zweiten Jahresviertel erneut 7,4 Millionen Euro.

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Auch weniger Einkommenssteuern werden Hagen hart treffen

Das ist nur der Blick auf die nackten Zahlen der vielen Betriebe, die aktuell weg der Krise keine Gewerbesteuern entrichten können. Hinzu kommt absehbar noch einmal ein Minus von sieben bis acht Prozent beim Einkommensteueranteil aus Landes- und Bundesmitteln, was für Hagen Verluste von weiteren 9,6 Millionen Euro bedeuten wird. Dazu, so rechnete die Kämmerei noch im vergangenen Juli auf: coronabedingte Mehrausgaben (1,2 Mio.), Vergnügungssteuerverluste (0,9 Mio.), Einbrüche bei den Kita-Einnahmen (0,8 Mio.), ein Anstieg bei den Sozialausgaben (1 Mio.), Minus bei den Gewerbesteuererstattungszinsen (0,7 Mio.), Einnahmeverluste beim Rettungsdienst (0,7 Mio.), Mehrausgaben bei den Kosten der Unterkunft (0,6 Mio./Tendenz steigend) sowie spürbare Einnahmeverluste bei Verkehrsbußgeldern (0,6 Mio.), im OGS-Bereich (0,5 Mio.), bei Kunst- und Kultur-Erlösen (0,3 Mio.) und Parkgebühren (0,2 Mio.).

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Gewerbesteuer-Hoch im Jahr 2019 folgt der ganze große Einbruch

Noch im Jahr 2019 hatte Hagen ein Gewerbesteuer-Hoch erlebt, weswegen Kämmerer Christoph Gerbersmann – ohne Corona – mit Gewerbesteuer-Einnahmen von rund 100 Millionen Euro in diesem Jahr gerechnet hatte. Wie die Verluste für die im Nothaushalt steckende Kommune ausgeglichen werden können, ist noch unklar. Bund und Länder arbeiten an möglichen Ausfallhilfen.