Altenhagen. Der 41-Jährige weiß um die vielen Probleme in Altenhagen - und will sie angehen. Er kämpft als einziger parteiloser Kandidat um einen Sitz im Rat

Bledi Dervishi scheut sich nicht davor, die Probleme in Altenhagen beim Namen zu nennen. „Sind wir mal ehrlich: In den letzten Jahren hat sich der Stadtteil komplett zum Negativen verändert. Ich habe selbst viele Jahre dort gewohnt und wir haben uns am Ende nicht mehr gut aufgehoben gefühlt.“ Es gebe grundsätzliche Probleme wie die Sicherheit, Integration, Müll, den Zustand der Straßen, fehlende Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten.

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Der 41-Jährige will für den Wahlbezirk Altenhagen-Süd in den Stadtrat. Von allen 276 Hagenern, die um ein Direktmandat ringen, ist er der einzige parteilose Bewerber, nachdem er zuletzt aus der SPD ausgetreten war. Dervishi stammt gebürtig aus Tirana in Albanien und kam 1994 mit seinen Eltern nach Deutschland. In Hagen hat er seine Heimat gefunden.

Durch seinen Einsatz in der Politik will er seiner Stadt etwas zurückgeben. Weil Altenhagen ihm, wie er selbst sagt, am Herzen liegt. „Und aktuell bleibt bei Bürgern der bittere Nachgeschmack, dass vor Ort gar nichts passiert. Vor allem, wenn man parallel nach Wehringhausen blickt.“

Impulse setzen

Dabei weiß er, dass das eine Mammutaufgabe ist, die er nicht alleine bewältigen kann. „Aber man kann Impulse geben und dann gemeinsam etwas verändern“, sagt der vierfache Familienvater und Kaufmann. Er weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist. „Wenn man neu nach Deutschland kommt und einen niemand an die Hand nimmt, wird man abgehängt.“ Dabei will er nichts beschönigen: „Viele der ausländischen Familien kennen nur die Regeln aus ihren Herkunftsländern. Sie wünschen sich auch nicht, in so einer prekären Umgebung zu leben, die Jobsuche ist oft schwer.“

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Dervishi wünscht sich deshalb unter anderem, dass ein Quartiersmanagement wie in Wehringhausen auch in Altenhagen zum Einsatz kommt. Außerdem plädiert er dafür, die Präsenz vom Ordnungsamt weiter zu erhöhen. „Es geht nur über Kommunikation. Das sind die Grundprobleme. Da nachhaltig was zu ändern, geht nicht von heute auf morgen.“ Der verrufene Stadtteil soll wieder lebenswerter werden. Dazu zählt er beispielsweise die Neugestaltung vieler Fassaden, ein Konzept für Parkplätze am Ischeland, ein Freizeitkonzept für die Umgebung vom Ischelandteich/Marktplatz.

Stadtteil mit Potenzial

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„Altenhagen hat viel Potenzial. Es gibt wunderschöne Ecken wie z. B. den Funckepark“, so Dervishi. „Solche Bereiche müssen wir weiter aufwerten – beispielsweise durch gastronomische Angebote.“ Auch für das Telekom-Gebäude wünsche er sich eine neue Nutzung. „Ich lebe jetzt seit 26 Jahren hier. Ich weiß, dass diese neue Aufgabe mit sehr viel Arbeit verbunden ist. Aber ich würde mich dem gerne stellen. Um Altenhagen wieder so lebens- und liebenswert zu machen, wie es einmal war.“