Breckerfeld. Ausgebaute Straßen und Wege, dazu neugeordnete Flächen – mehr als zwei Millionen Euro an Fördermitteln fließen nach Breckerfeld.

Bis der erste Bagger seine Schaufel in Kückelhauser Boden rammt, mögen noch ein paar Tage ins Land ziehen. „Wenn man mal realistisch ist, wird es wohl 2022, bis es wirklich losgeht“, sagt Harald Dahlhaus. Wenn man allerdings bedenkt, wie lange sich Flurbereinigungsverfahren (auch in Breckerfeld) zuweilen hinziehen können, so ist dieser Zeitrahmen durchaus eine Perspektive.

Dahlhaus ist Vorsitzender des Vorstands – im Übrigen nicht zum ersten Mal – und bringt eine gewisse Erfahrung mit. Neun weitere Beteiligte Grundstücksbesitzer sitzen mit ihm gemeinsam in dem Gremium und können so Einfluss auf ein Verfahren nehmen, dass zum Ziel hat, Besitzverhältnisse so zu verändern, dass Flächen für ihre Eigentümer besser zu erreichen und zu bewirtschaften sind. Darüber hinaus kommt der Sanierung und dem Ausbau von Straßen und Wegen (neun Kilometer insgesamt) eine große Bedeutung zu.

Startschuss für Verfahren

Auch interessant

Wenn auch noch kein Bagger rollt – ein Startschuss für das Flurbereinigungsverfahren Kückelhausen ist gegeben. Ferdinand Aßhoff von der Bezirksregierung in Arnsberg hat jetzt den Förderbescheid übergeben. Auf knapp drei Millionen Euro beläuft sich die Summe, die im Bereich zwischen Steinbachtal, Holle, Holthausen und Ebbinghausen investiert wird.

2,24 Millionen Euro (80 Prozent) übernimmt das Land, 15 Prozent, die durch den Rat der Stadt bereits bewilligt sind, die Stadt. Den Rest müssen die 115 Eigentümer entsprechend der Größe ihrer Flächen aufbringen. „Ich denke, dass wir den Betrag pro Hektar unter 400 Euro halten können“, sagt Harald Dahlhaus.

Ihm und seinen Vorstandskollegen gelten denn auch die lobenden Worte, die Aßhoff bei der Übergabe spricht: „Es ist gut, dass der Vorstand bereit ist, an diesem Verfahren mitzuarbeiten. Eine konstruktive und kritische Begleitung eines solchen Verfahrens ist wichtig für den Erfolg und eine schnelle Umsetzung.“

Weite Teile Breckerfelds neu geordnet

Auch interessant

Immerhin: „Mit Kückelhausen sind dann weite Teile des Breckerfelder Stadtgebietes ,flurbereinigt’“, wie es Bürgermeister André Dahlhaus formuliert. „In der EU-Periode zwischen 2014 und 2021 sind drei Verfahren angestoßen worden.“ Für eine kleine Kommune wie Breckerfeld sei es ein riesiger Vorteil, dass die Planung über die Bezirksregierung abgewickelt werde. „Wir hätten im Rathaus nicht die Kapazitäten, um so ein Verfahren alleine durchzuführen.“

Ein Verfahren, von dem letztlich auch die Landwirte profitieren: „Die Maschinen sind in den letzten Jahren immer größer geworden“, sagt Dirk Höller, „da sind breitere Straßen und Wege ein riesiger Vorteil. Ohne Flurbereinigung hätte es maximal für eine Deckensanierung, aber nicht für einen Ausbau gereicht. Hinzu kommt, dass wir unsere Flächen künftig einfacher erreichen können.“

Die Landwirte profitieren und auch der Ortsverein hat sich für das Verfahren stark gemacht. Einziger Wehmutstropfen am Tag der Übergabe: Seine Vertreter zeigten sich verwundert darüber, dass sie nicht geladen waren.