Hohenlimburg. Auf der Suche nach Nahrung haben die Tiere mehrere Rasenflächen und auch ein paar Gräber umgepflügt.

In den vergangenen Tagen waren Wildschweine auf dem Ostfeld-Friedhof unterwegs und haben Wiesen und Gräber umgepflügt. „Wir haben noch nicht ermittelt, wie viele Gräber insgesamt betroffen sind“, sagt Gärtnermeister Klaus-Dieter Macekas, der die Fläche auf dem Ostfeld-Friedhof betreut. „Aber unterm Strich sind es nicht so viele. In erster Linie sind die Wiesen betroffen – und da ist der Schaden an manchen Stellen erheblich.“

Große Freiflächen durchwühlt

Schäden sind auf größeren Freiflächen ebenso erkennbar wie punktuell an vereinzelten Stellen des Geländes. „Vergangenes Jahr hatten wir auf dem Friedhof erstmals Spuren von Wildschweinen entdeckt, aber das war nicht der Rede wert“, sagt Macekas. „So extrem wie jetzt war es noch nicht.“

Vereinzelt haben die Tiere auch an Gräbern gewühlt. Für die Beseitigung der Schäden sind die Nutzungsberechtigten verantwortlich.
Vereinzelt haben die Tiere auch an Gräbern gewühlt. Für die Beseitigung der Schäden sind die Nutzungsberechtigten verantwortlich. © Westfalenpost | Marcel Krombusch

Nun sind Wildschweine auch in vielen Gärten in Hohenlimburg ein immer wiederkehrendes Ärgernis. Für die Evangelisch-Reformierte Gemeinde haben die Schäden, die von den Tieren auf ihrem Friedhof hinterlassen wurden, jedoch noch eine andere Qualität. Presbyterin Kirsten Elhaus hatte bis gestern nur Bilder von den durchwühlten Wiesen auf dem Friedhof gesehen. Beim ersten Rundgang war sie geschockt. „Die Tiere haben direkt neben der Grabstelle meines Vaters gewühlt“, sagt Elhaus. „Ich finde das bedrückend. Auf einer Wiese im Garten ist das schon schlimm genug, aber ein Friedhof ist nochmal schlimmer.“

Vermutlich aus Richtung Kirchenberg

Wo die Wildschweine genau herkamen, das sei nicht klar, sagt Folkert Schuerhoff, der den Friedhof für die Gemeinde mit betreut. „Wir vermuten aber, die Tiere kamen aus Richtung Schlesierland, über die Querspange.“

Dafür sprechen die Schneisen, die von den Tieren in den Büschen geschlagen wurden. Zudem sei der alternative Zugang aus Richtung Iserlohner Straße riskanter, weil dort auch nachts häufiger Autos unterwegs sind.

Wie die Gemeinde mit den durchwühlten Flächen umgeht, das soll auf der kommenden Sitzung des Presbyteriums im August entschieden werden. Für Gärtnermeister Klaus-Dieter Macekas ist klar: Einzelne Rasenflächen sind so großflächig durchgewühlt, dass es sich dort um einen Totalschaden handelt. „Das muss aufgefräst und neu eingesät werden. Aber alle Maßnahmen machen erst dann Sinn, wenn die Wildschweine nicht mehr zurückkommen – sonst sieht es am nächsten Tag wieder genauso aus.“

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Gemeinde denkt über Zaun nach

Auch die Frage, ob ein Zaun gebaut werden kann, wird das Presbyterium besprechen. Ein schwieriges Unterfangen, weil dieser eng hinter den Gräber entlang und geschätzt auf mehr als hundert Metern Länge gezogen werden müsste.

Für die Beseitigung der Schäden an den Gräbern sind in erster Linie die Nutzungsberechtigten verantwortlich. Die Friedhofsgärtner sind aber informiert und unterstützen bei Bedarf.

Keine Häufung von Vorfällen

Laut Kreisjägerschaft Hagen ist die Lage bei Wildschweinen im Stadtgebiet zurzeit eher ruhig. Vorsitzender Jörg Braun geht von einem punktuellen Vorfall aus.

Friedhöfe zählen zu den befriedeten Gebieten. Eine Jagd ist dort nur mit Sondergenehmigung möglich. So wurden auf Friedhöfen in der Vergangenheit zum Beispiel Kaninchen gejagt – mit schwacher Munition.