Hagen. Das Hagener Software-Unternehmen hilft Firmen beim Alarm- und Krisenmanagement. Die Firma gehört zu den wenigen Gewinnern der Krise.

Eine Firma, bei der Krisen Alltag sind: Serinus aus Hagen. Das Software-Unternehmen wurde 2017 mit dem Ziel gegründet, eine Alarm-, Informations- und Krisenmanagement-Plattform zur Verfügung zu stellen, die einfach, schnell und zuverlässig ist. „Eine Lösung, die Entscheidungsträger selbst unter enormem Druck intuitiv bedienen können“, sagt der Gründer und Geschäftsführer Benjamin Lieber. Ein Blitzschlag im Rechenzentrum, ein Notfall in der Produktion, ein Amokfall oder steigende Infektionszahlen durch das Coronavirus – wenn der Worst Case eintritt, sei es gut, vorbereitet zu sein und schnell innerhalb vom Betrieb reagieren und mit Mitarbeitern kommunizieren zu können.

Schneller Austausch möglich

„Serinus übermittelt nach einem definierten Regelwerk Informationen und Alarme über alle verfügbaren Kommunikationskanäle, benachrichtigt Nutzer über bestimmte Ereignisse und kommuniziert, welche Reaktionen von ihnen benötigt werden“, so Lieber.

Dadurch sei eine medien- und plattformübergreifende Koordination aller Akteure und ein schneller Austausch innerhalb von Teams während einer Krisensituation möglich. Das Unternehmen sei aktuell in der glücklichen Lage, aufgrund der Angebote im „Alarm- und Krisenmanagement“, zu den wenigen Profiteuren der Krise zu gehören.

Drei Gründer mit Geschichte in Hagen

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Höherer Kundenzulauf, mehr Umsatz - trotz Krise, in der zahlreiche Geschäfte um die Existenz bangen. Bei der Entwicklung der Firmenidee konnten die Gründer Benjamin Lieber, Reiner Marten und Ulrich Holzwarth auf ihre gemeinsam über 40 Jahre Erfahrung in den Bereichen IT, Telekommunikation, Sicherheitstechnik und Alarm- und Krisenmanagement zurückgreifen. „Einer der drei Gründer führt bereits ein Unternehmen in den Bereichen Telekommunikations- sowie Sicherheitslösungen in Hagen, weshalb der Firmensitz in Hagen schnell entschieden war.“

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Seit der Gründung im November 2017 sei Serinus stetig gewachsen, auf mittlerweile 22 Mitarbeiter. Die Firma betreut Kunden wie die Deutsche Telekom, Caritas-Verbände, OpenAir St.Gallen, Fujitsu im Krisenmanagement. „Zu Beginn der Coronakrise haben wir schnell reagiert und ein dreimonatiges Emergency-Paket für die schnelle Soforthilfe entwickelt. Dieses Paket wurde gut angenommen und dient den Alarmierungsabläufen in kritischen Situationen“, erklärt Vertriebsleiter Jens Vestewig.

Auf Krisen nicht gut vorbereitet

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Ob eine Info-Hotline für Bürger, schnelle Notfallkonferenzen für die Entscheidung über das Stattfinden von Messen oder die Verteilung von Notfalldokumenten innerhalb einer Firma - „es geht darum, schnell reagieren zu können“. Das Angebot berücksichtige Dienstpläne oder die Qualifikation der Mitarbeiter. Außerdem gibt es in Echtzeit Rückmeldung über Verfügbarkeiten und Reaktionszeiten des eigenen Teams. Gerade zu Coronazeiten wichtig.

Und die Krise zeigt auch, wo es Nachholbedarf gibt: „Corona hat vielen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen aufgezeigt, dass sie auf unerwartete kritische Ereignisse nicht ausreichend vorbereitet sind.“ Der Bedarf an softwaregestützten Informations- und Krisenmanagementtools werde sich nach der Krise „in Zukunft vermutlich weiter erhöhen“, so Lieber.