Hohenlimburg. Während des Corona-Stillstands reihten sich die bunten Steine im Lennepark auf mehr als 200 Metern. Nun werden sie für einen guten Zweck verteilt
Reichlich Gras ist an mancher Stelle bereits über die Steine-Schlange im Lennepark gewachsen – und nun wurde sie aufgelöst. Knapp 200 Meter vor dem anvisierten Ziel, der Kettenbrücke, hat Initiatorin Julia Voß gemeinsam mit ihrem Team die bunten Steine eingesammelt. Diese sollen am kommenden Wochenende für einen guten Zweck verkauft werden.
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Das Ende einer ungewöhnlichen Kunstaktion, die sich seit Ende März im Lennepark abgespielt hat. Innerhalb kürzester Zeit kamen dort mehrere hundert bunt bemalte Steine zusammen, Stein für Stein aneinandergereiht. „Das war der Wahnsinn, die Schlange wuchs rasant“, erinnert sich Julia Voß zurück. Sie ist eine der Impulsgeberinnen für die Aktion und steht stellvertretend für eine kleine aktive Gruppe von Menschen, die Steine von hier sammeln, kreativ bemalen und auslegen (diese Zeitung berichtete). Längst ein bundesweites Phänomen, dass gerade in den Wochen des Corona-Stillstands enormen Zulauf bekam.
Bundesweite Aktion
In dieser Zeit wuchsen bunte Steine-Schlangen nicht nur an öffentlichen Orten in Hagen, sondern überall in Deutschland – von Köln bis Leipzig und Bremen bis München. „Es kann gut sein, dass diese Aktion in der Corona-Zeit einen Nerv getroffen hat“, sagt Voß. Eine Zeit, in der viele Menschen zuhause waren und Zeit zum Malen hatten. Eine Zeit, in der so eine bunte Schlange aus Steinen von verschiedenen Menschen auch ein Gefühl von Geschlossenheit und Zusammenhalt vermitteln konnte – egal ob man sich kannte oder nicht. „Es waren viele bemalte Steine im Lennepark dabei, da wissen wir bis heute gar nicht, wer die gemalt hat“, sagt Voß.
Zur Wahrheit gehört dazu, dass auch so eine Aktion nicht ohne Regeln auskommen konnte – und nicht jeder hinzugelegte Stein für Freude bei den Initiatoren sorgte.
Stein mit Hakenkreuz entfernt
„Einmal fanden wir in der Schlange einen Stein, in den ein Hakenkreuz gezeichnet war“, erinnert sich Voß zurück. „Den haben wir dann entfernt und in unserer Gruppe auf Facebook deutlich gemacht, dass wir sowas nicht in der Schlange sehen möchten.“ Darüber hinaus wurden mal Teile der Schlange zerstört oder es verschwanden Steine über Nacht. Letzteres kam schließlich immer häufiger vor. Es wuchs Gras über die Schlange – wörtlich und im übertragenen Sinne. Denn mit den Corona-Lockerungen verlor die Aktion ihren Reiz. „Die Euphorie ist längst abgeflacht“, weiß Voß.
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Unterstützung für Kinderhospiz Balthasar
Am Dienstag lösten hiesige Steine-Freunde die Schlange auf. Geschätzt mehr als 600 bunte Exemplare waren bis dahin zusammengekommen. Viele davon werden nun gewaschen und aufgehübscht. Am Wochenende wollen die Initiatoren die Steine für einen guten Zweck verteilen. Gesammelte Spenden kommen dem Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe zugute. „Die Einrichtung erhält seit der Corona-Zeit weniger Spenden als sonst. Jeder Cent wird gebraucht“, sagt Voß.
Die Verkaufsaktion läuft am 20. und 21. Juni, jeweils von 12 bis 16 Uhr auf Höhe des Richard-Römer-Lennebades. „Natürlich muss auf Abstand geachtet werden. Es ist ja noch Corona-Zeit.“