Hohenlimburg. „Holibu Steine“: Julia Voß gründete auf Facebook eine Gruppe für Menschen, die Steine aus Hohenlimburg bemalen und auslegen - mit großem Erfolg

„Da ist wohl gerade wieder einer gefunden worden“, sagt Julia Voß und lächelt, während sie auf ein neues Foto auf Facebook schaut, dass ihr Smartphone gerade anzeigt. „Ich hätte im Leben nicht daran gedacht, dass diese Aktion so gut einschlägt.“

Rückblick: Vor gut einem halben Jahr hat Julia Voß eine neue Gruppe auf Facebook gegründet. Die Idee dahinter: Bemale einen Stein aus Hohenlimburg und setze ihn hier oder irgendwo sonst aus. Warte dann solange, bis andere diesen Stein finden, ein Bild davon in die Gruppe schicken und den Stein woanders aussetzen. Eine Mischung aus Steinmalerei und Schatzsuche für Hohenlimburger also.

Über Gruppen im Internet kam Julia Voß auf die Idee, bunte Steine auch in Hohenlimburg auszulegen. Mit Erfolg: Mehr als 300 Gleichgesinnte verfolgen mittlerweile das Treiben oder zeigen eigene bemalte Steine in der Gruppe. 
Über Gruppen im Internet kam Julia Voß auf die Idee, bunte Steine auch in Hohenlimburg auszulegen. Mit Erfolg: Mehr als 300 Gleichgesinnte verfolgen mittlerweile das Treiben oder zeigen eigene bemalte Steine in der Gruppe.  © Westfalenpost | Marcel Krombusch

Facebook-Trend

„Eine Bekannte aus Mannheim hat mir eine dieser Gruppen auf Facebook gezeigt, so bin ich darauf aufmerksam geworden“, betont Voß, dass die Idee hinter der Schatzsuche auf Facebook nicht von ihr stammt. Im Gegenteil: In zahlreichen regionalen Gruppen auf Facebook zeigen Menschen bereits ihre Funde und eigene Kreationen. Eine der größten Gruppen dieser Art ist „Elbstones“ mit mehr als 25.000 Mitgliedern.

Keine Gruppe für Hohenlimburg

„Es gibt auch eine Gruppe für Hagen und eine für die Lenne namens ‘Lennestones’, da werden bemalte Steine von der Lenne gezeigt“, so Voß. „Nur Hohenlimburg sieht man da nicht.“ Also gründete die 47-Jährige einen Ableger: „Holibu Steine“. Kurz und knapp sollte der Titel sein, damit dieser gut auf einen Stein passt. Denn jene Fremden, die den bemalten Stein finden, sollen wissen, wo die Bilder gesammelt werden. Voß bemalte erste Steine, legte diese aus und lud Freunde ebenfalls in die Gruppe ein. Die Aktion traf offenkundig einen Nerv: Insgesamt 346 Mitglieder (Stand: 14. Januar 2020) konnte sie bereits sammeln und längst ist Voß nicht mehr die Einzige, die dort Bilder von bemalten Steinen aus Hohenlimburg präsentiert.

Von der Lenne auf das Matterhorn

Ein buchstäblicher „Höhepunkt“: Das Bild von einem der bunten Steine aus Hohenlimburg auf dem Weg zum Matterhorn, in die Gruppe auf Facebook eingestellt von Fotograf Paul Bühler aus der Schweiz. Zufällig habe er den Stein auf der Wanderung entdeckt, sagt er. „Ich habe ihn leider liegen lassen, da ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, um was es sich da handelt“, sagt Bühler. „Erst am Abend beim Recherchieren begriff ich, um was es da überhaupt geht. Schade – wenn ich das gewusst hätte, hätte ich ihn mitgenommen.“

Fotograf Paul Bühler hat diesen bemalten Stein aus Hohenlimburg am Matterhorn entdeckt.
Fotograf Paul Bühler hat diesen bemalten Stein aus Hohenlimburg am Matterhorn entdeckt. © Westfalenpost | Marcel Krombusch

Seine Fotografie aber, die blieb. Julia Voß, die einst mit der Gründung der Gruppe „den Stein erst ins Rollen brachte“, ist begeistert darüber, wie viele Menschen die Aktion mittlerweile inspiriert. „Es geht darum, dass sich die Leute freuen – und die Welt ein bisschen bunter machen.“