Breckerfeld. Die SPD Breckerfeld stellt keinen Bürgermeister-Kandidaten auf. Damit bleibt Bürgermeister André Dahlhaus (CDU) einziger Bewerber.

Es ist ein ungewöhnlicher, ein in der jüngeren Historie der Hansestadt einmaliger Wahlzettel, den die Breckerfelder bei der Kommunalwahl am 13. September in die Urne stecken werden. Denn bei dieser Wahl haben die Breckerfelder eigentlich keine Wahl. Zumindest nicht, wenn es um den Posten des ersten Bürgers und des Chefs der Stadtverwaltung geht. Bürgermeister André Dahlhaus (CDU) wird wohl der einzige sein, der antritt. Allerdings gilt auch für ihn: 50 Prozent der abgegeben Stimmen müssen auf ihn entfallen.

Seit der Mitgliederversammlung der Sozialdemokraten im Haus Wengeberg steht fest: Die SPD Breckerfeld wird keinen Gegenkandidaten nominieren. Der Vorstand war bereits im Vorfeld der Versammlung zu diesem Entschluss gekommen. Und weil auch während der Veranstaltung sich kein Mitglied bereit erklärte, gegen Dahlhaus anzutreten, bleibt der Familienvater und Amtsinhaber einziger Bewerber. Ein Umstand, den er nur mit wenigen Kollegen in Nordrhein-Westfalen teilt.

SPD will sich auf „starkes Team“ konzentrieren

Manthey soll für SPD in den Kreistag einziehen

Als Kandidaten für den Kreistag des Ennepe-Ruhr-Kreises, der in Schwelm tagt, hat die SPD Breckerfeld Uwe Manthey nominiert.

Er hat sich bei der Mitgliederversammlung im Haus Wengeberg in einer Abstimmung gegen Christof Winter durchgesetzt.

Winter wird nun sein „Huckepackkandidat“. Das bedeutet: Wenn Manthey in den Kreistag einzieht und irgendwann zurücktreten sollte, rückt Winter als Breckerfelder automatisch nach.

„Bei der Bürgermeisterwahl gibt es immer nur einen Sieger, auch mit 49,99 Prozent hat man verloren“, begründet Peter Gerbothe, Vorsitzender der SPD Breckerfeld die Entscheidung, „in der Vergangenheit gab es zwischen den Kandidaten der SPD und der CDU relativ große Abstände – trotz fast identischer Qualifikation.“ Dies führt der Vorsitzende auf die Boni der Amtsinhaber zurück. Neueinsteigern gelinge es nur selten, so eine Wahl für sich zu entscheiden. Deshalb wolle man nun bei der Kommunalwahl den Blick der Wähler ausschließlich „auf unser starkes Team lenken“.

Dieses Team – so sieht es die Reserveliste der SPD vor – wird wohl ausschließlich aus jenen bestehen, die auch bislang für die SPD im Rat sitzen. Der Fraktionsvorsitzende Arno Förster führt die Liste an. Es folgen Monika Löcken, Uwe Manthey, Kirsten Roß, Jefferson Gerbothe, Angelika Jankowoi und Matthias Reichert. „Mit der Liste wollen wir ein deutliches Zeichen für einen neuen Aufbruch setzen“, so Gerbothe, „wir haben eine gute Mischung aus Frauen und Männern aller Altersklassen anzubieten.“

Keine Wahlempfehlung der Sozialdemokraten

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Mit einer Wahlempfehlung für André Dahlhaus an die eigenen Anhänger ist der Verzicht der SPD jedoch nicht verbunden. Als Breckerfelder „Gewächs“ sei dieser von seinem Vorgänger und einstigen Chef „kommunalpolitisch und betrieblich sehr konservativ sozialisiert“ worden. Immerhin: Er bemühe sich redlich, seinen Stil zu finden und alte Marotten über Bord zu werfen.

Der Amtsinhaber kommentiert die Lage zurückhaltend: „Ich habe in den letzten fünf Jahren immer versucht, offen und transparent mit allen Fraktionen zusammenarbeiten“, so Dahlhaus. „Letztlich muss natürlich jede Partei für sich entscheiden, ob sie einen Kandidaten aufstellt.“