Hagen. . Im Hagener Bordell wurde das erste Zimmer vor dem Hintergrund des Corona-Schutzes umgebaut. So sieht es in den Räumlichkeiten nun aus.

Unsere Zeitung hatte jüngst berichtet, dass das Hagener Bordell mit einem Hygienekonzept erreichen will, dass der Betrieb wieder aufgenommen werden darf. Am Montag wird Carsten Rohleder, der in der Düppenbeckerstraße zwei Häuser besitzt, das Konzept einreichen. Wie auf dem Foto zu sehen ist, wurde in den Häusern in der Düppenbeckerstraße nun ein Beispiel-Zimmer eingerichtet. Eine Plexiglas-Scheibe trennt die Räume in zwei Hälften. Das Bett befindet sich je zur Hälfte in beiden Räumen. Oberhalb des Bettes ist eine Ausbuchtung in das Plexiglas geschnitten, die einen Übergang in die andere Raumhälfte ermöglicht. So könne der Verkehr vollzogen werden, während beide Köpfe sich im jeweiligen Raum befänden. Eine Tröpfcheninfektion soll ausgeschlossen werden. Die Kunden betreten nur die Zimmer und keine Flure oder andere Räume.

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Konzept könne Tröpfcheninfektion komplett verhindern

„Grundlage des Konzeptes ist, dass die Infektion mit dem Corona-Virus per Tröpfcheninfektion vonstatten geht“, schreibt Rohleder in seinem Konzept. „Und das kann mit meinem Konzept komplett verhindert werden.“ Nachdem unterschiedliche Branchen im Zuge von Corona-Lockerungen ihren Betrieb wieder aufnehmen durften, will auch das Hagener Bordell in der Düppenbeckerstraße wieder an den Start gehen.

Der Unterleib einer Dame ragt durch die Ausbuchtung in der Plexiglasscheibe in die andere Räumhälfte.
Der Unterleib einer Dame ragt durch die Ausbuchtung in der Plexiglasscheibe in die andere Räumhälfte. © WP | Michael Kleinrensing

Um die Sicherheit des Ausschlusses einer Tröpfcheninfektion weiter zu erhöhen, werde der Ausschnitt mit einer Einmal-Textil-Schärpe ausgelegt, so dass sichergestellt sei, dass nur der jeweilige Unterleib in den jeweils anderen Raum gelange. Sowohl Gast als auch Prostituierte sollen beim Verkehr eine Maske tragen. Daneben sollen auch die Personaldaten aller Gäste erfasst werden. Die Richtigkeit könne über einen Abgleich mit dem Personalausweis erfolgen. „Die Daten werden sicher aufbewahrt und einzig zu dem Zweck gespeichert, diese im Infektionsfall an das zuständige Gesundheitsamt weiterzuleiten“, heißt es. Nach der Aufbewahrungsfrist würden die Daten umgehend vernichtet. Das Vertrauensverhältnis zwischen Gast und Betriebsstätte solle auf jeden Fall gewahrt bleiben. Auch kontaktloses Zahlen soll, ähnlich wie an einem Tankstellen-Nachtschalter, möglich sein.

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Weitere Schließung des Hagener Bordells sei nicht verhältnismäßig

Grundsätzlich sei eine weitere Schließung des Hagener Bordells rechtlich nicht mehr verhältnismäßig, weil das Konzept ein „weniger eingriffsintensives Mittel“ zum Infektionsschutz als eine Schließung darstelle. „Die Prostituierten stehen auch unter dem Druck, Rechnungen zahlen zu müssen und sich um ihr Auskommen zu sorgen. Durch die weitere Schließung werden sie in die Illegalität getrieben“, sagt Rohleder zuletzt. Das Konzept sieht vor, dass die Kunden lediglich von der Straße aus die Räume betreten und so auch wieder verlassen. Die Männer halten sich nicht in Fluren oder anderen Räumlichkeiten auf. Es gibt auch keinen Getränkeausschank oder andere Dinge.