Hohenlimburg. Das Freibad Henkhausen bleibt diesen Sommer geschlossen. Warum die Betreiber sich gegen eine Öffnung entschieden und wie es nun weitergeht

Das Freibad in Henkhausen bleibt diesen Sommer geschlossen. Wie der Vorstand des Hohenlimburger Schwimmvereins nun mitteilt, reiche das Personal nicht aus, um die Corona-Schutzvorgaben der Landesregierung, der Stadt Hagen und die Regeln aus dem Pandemieplan der deutschen Bädergesellschaft umzusetzen.

„Es tut uns besonders leid für die vielen Vereine, Familien und Kinder“, sagt Karsten Menzel, Vorsitzender der Schwimmvereins. „Viele verbringen diesen Sommer zuhause und da wäre es natürlich schön gewesen, wenn sie mal ins Freibad Henkhausen hätten gehen können.“

Das Schwimmbecken im Freibad Henkhausen bleibt diesen Sommer leer.
Das Schwimmbecken im Freibad Henkhausen bleibt diesen Sommer leer. © Westfalenpost | Marcel Krombusch

Deutlich weniger Gäste möglich

Während vergangene Woche die ersten Freibäder in NRW öffneten, suchte der Vorstand noch nach möglichen Optionen, wie eine Öffnung in Henkhausen aussehen könnte. Bei vorgegebenen zehn Quadratmetern pro Badegast auf der Liegewiese hätten diese Saison nur maximal 150 bis 200 Personen gleichzeitig im Bad sein können. Zum Vergleich: In früheren Sommern waren es teils mehr als 1000 Badegäste pro Tag. „Dazu kommen Fragen der Organisation“, verweist Menzel auf die hohen Vorgaben der Corona-Schutzverordnung, die gerade ein ehrenamtlich geführtes Bad wie Henkhausen nur mit enormen Aufwand umsetzen könnte.

Ein Beispiel: Die Anmeldung und Erfassung der Gäste, die durch wenige ehrenamtliche Helfer vor Ort gestemmt werden müsse – und das fast rund um die Uhr, von den Frühschwimmern am Morgen bis zum Training der Sportvereine am frühen Abend. „Viele unserer älteren Helfer müssten sich den ganzen Tag im Bad aufhalten, zählen aber zur Risikogruppe“, sagt Menzel. „Das können wir nicht verantworten.“

Dass sich Gäste oder Helfer im Bad mit dem Corona-Virus infizieren – für Menzel das schlimmste Szenario, dass es für den Schwimmverein geben könnte. „Wir als Vereinsvorstand tragen die Verantwortung für die Gesundheit unserer Mitarbeiter, der Vereinsmitglieder und der Badegäste.“

Die Devise laute: Abwarten und auf Nummer sicher gehen. So wird der Verein die kommenden Sommermonate nutzen, um die Anlage in Henkhausen zu sanieren – Hecke schneiden, Bachlauf reinigen, das Becken ausbessern.

Ausbesserungen im Freibad

Auch interessant

Für den Hohenlimburger Schwimmverein ist jede Sommer-Saison aufs Neue eine Herausforderung, immer wieder stand der Betrieb auf der Kippe. Überwiegt nun die Freude, dass dieser Sommer ruhiger wird? „Nein“, sagt Karsten Menzel. „Natürlich bedeuten die vier Monate im Sommer für uns sehr viel Stress, aber den hätten wir uns auch dieses Jahr gerne angetan.“ Immerhin: Rein wirtschaftlich drohe dem Verein durch den Ausfall der Saison kein langfristiger Schaden, denn auch die laufenden Kosten seien nun geringer.

So blickt Karsten Menzel auch zuversichtlich auf die Saison 2021, die – Stand jetzt – nicht gefährdet sei und worauf sich Mitglieder schon jetzt vorbereiten, indem sie die Anlage auf Vordermann bringen.

„Es ist für uns immer schön zu sehen, wenn das Freibad voll ist und die Leute in Henkhausen Spaß haben“, sagt er. „Aber in diesem Jahr würde es keinen Spaß machen.“