Hagen-Mitte. In der Finanzamtsschlucht wird ein neuer Super-Blitzer aufgestellt, der gleich zwei Verstöße auf einmal in beide Fahrtrichtungen ahnden kann.

Löst dieser neue Turm die nächste Blitzer-Welle in der Hagener Finanzamtsschlucht aus? Noch immer rauschen täglich mehr als 200 Fahrer Richtung Emilienplatz mit deutlich mehr als den erlaubten 30 Stundenkilometern durch die Schlucht und werden geblitzt. Am 25. und 26. Mai werden die bestehenden Blitzanlagen – Richtung Markt gegen das Lkw-Durchfahrtsverbot und Richtung Emilienplatz Tempo 30 – demontiert und gegen eine einzige Anlage auf der Mittelinsel getauscht, die beide Verstöße in beide Richtungen ahnden kann. Unterdessen wird geprüft, wo die bisherige Blitze aus der Finanzamtsschlucht in Hagen aufgestellt werden soll.

Erstmals wird in Hagen nun Lasertechnik zum Blitzen eingesetzt

Die neue Lkw- und Geschwindigkeitsüberwachungsanlage „Traffi Tower“ der Firma Jenoptik überwacht künftig in beide Richtungen das geltende Durchfahrtsverbot für Lkw und die Geschwindigkeitsbegrenzung. Die rund 140.000 Euro teure Anlage basiert auf moderner Lasertechnik, die nur einmalig geeicht werden muss. Um die Stickstoffdioxid-Werte zu senken, reduzierte die Stadt im Rahmen ihrer Luftreinhalteplanung zuletzt in der Finanzamtsschlucht die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer.

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Noch immer werden mehr als 200 Fahrer in der Schlucht täglich geblitzt

Der neue Turm in der Mitte der Fahrbahn beinhaltet erstmals in Hagen Lasertechnik. Das heißt, es liegen keine Kontaktschlaufen mehr in der Fahrbahn, über die die Autoräder rollen müssen. „Das hat den Vorteil, dass sie nicht mehr aufwendig gewartet und geeicht werden müssen“, sagt Ordnungsamtsleiter Thomas Lichtenberg, der zwar einen Gewöhnungseffekt bei vielen Autofahrern registriert habe, sich aber immer noch wundere, dass mehr als 200 Fahrer täglich in der Finanzamtsschlucht geblitzt würden.

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Führerschein ist nach der neuen Straßenverkehrsordnung schneller weg

„Mir ist wichtig, dass vor allem vor dem Hintergrund der neuen Straßenverkehrsordnung offensiv auf die neue Anlage aufmerksam gemacht wird“, sagt Lichtenberg. Denn: Es droht nun schon ein Monat Fahrverbot, wenn man innerorts 21 Kilometer pro Stunde zu schnell fährt oder außerorts 26 km/h zu schnell. Lichtenberg: „Und das kann in der Finanzamtsschlucht einfach schnell passieren.“

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Daneben werde aktuell geprüft, wo die bisherige Radar-Anlage vom Märkischen Ring in Hagen aufgestellt werden kann. Fünf Straßen kommen dafür laut Lichtenberg aktuell in Betracht: Zum einen die Hohenlimburger Straße, die Villigster Straße und die Feithstraße. Dort an jener Stelle, wo 2016 der fürchterliche Raser-Unfall geschehen ist. Zum anderen kämen aber auch die neue Bahnhofshinterfahrung oder der Tücking in Frage.

Dort fordern Anwohner und Hagen Aktiv schon längere Zeit die Überwachung der Geschwindigkeit, weil in Richtung der Wohngebiete in Vorhalle und Haspe zu schnell gefahren werde.