Breckerfeld. Claudia Kuhnig und Simone Sattler hat die Corona-Krise voll getroffen. Jetzt dürfen sie ihre Friseursalons endlich wieder öffnen.

Die letzten Wochen waren hart. Sehr har sogar. Und vermutlich umschreibt es das auch nur sehr unzureichend, wenn man ständig Angst um die eigene Zukunft hat. Um die Zukunft und sogar um die Existenz. Insofern verwundert die Erleichterung, die Claudia Kuhnig und Simone Sattler gerade verspüren, kaum. Über Wochen hinweg konnten sie jenen Beruf, den sie so sehr lieben und in dem die beiden Geschäftsfrauen in der Verantwortung stehen, nicht ausüben. Seit gestern schneiden sie wieder Haare.

„Das war schon schlimm“, sagt Claudia Kuhnig, die mit dem Salon Schourp an der Schulstraße und der „Schnittstelle zwei“ in unmittelbarer Nachbarschaft gleich zwei Geschäfte leitet. Und dabei hat sie keineswegs nur die eigenen Nöte im Blick: „Ich beschäftige ja insgesamt neun Mitarbeiter. Darunter auch einige auf Minijob-Basis. Mein Team – das ist für mich wie eine richtige Familie.“

Perspektive nach schlimmen Zeiten

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Eine, der sie jetzt, nach einer „schlimmen Zeit“ wieder eine Perspektive geben kann. „Ich hatte viele schlaflose Nächte, hatte wirklich Angst“, sagt Claudia Kuhnig, die den finanziellen Schaden in Gänze noch gar nicht überblicken kann. „Natürlich fehlen uns Umsätze. Hinzu kommen Kunden, denen beispielsweise die Farbe rausgewachsen ist und die auch jetzt darauf verzichten, die Haare färben zu lassen, weil sie gar nicht rauskommen. Auch das wirkt sich natürlich für uns in den nächsten Wochen noch aus.“

Immerhin: Die Unterstützung der Kunden hat ihr Kraft gegeben. „Viele haben sich erkundigt, wie es uns geht“, sagt Claudia Kuhnig, „einer hat sogar einfach so einen dicken Strauß Blumen abgegeben. Das tut gut.“

Lust auf den Neustart

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Auch für sie bleibt die positive Botschaft, dass es weitergehen kann. „Und das wurde auch dringend Zeit“, sagt Claudia Kuhnig, „ich habe schon auf Erspartes zurückgreifen müssen. Einen weiteren Monat ohne jeden Umsatz – das hätte ich nicht durchhalten können.“

Immerhin: Die letzten Wochen hat sie genutzt, um den Salon zu renovieren. „Es ist jetzt richtig schön hell“, sagt sie, „und irgendwie ist da ja auch diese Lust, wieder so richtig durchzustarten.“

Erleichterung bei Inhaberin

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Diese Lust – auch Simone Sattler, die erst im Oktober den Salon „Ihr Haarteam“ an der Frankfurter Straße von ihrer damaligen Chefin und jetzigen Mitarbeiterin Doris Wilkes übernommen hat, verspürt sie auch. „Natürlich sind wir erleichtert, dass es wieder losgeht“, sagt die junge Friseurin, die vor kurzem die Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hat, „wenn man – so wie ich – gerade erste einen Salon übernommen hat, hat man noch keine großen finanziellen Polster.“

Gerade die ersten Wochen seien hart gewesen, erklärt Simone Sattler. „Und das hatte auch mit der großen Ungewissheit zu tun.“ Immerhin: Die staatlichen Hilfen hätten geholfen, ein bisschen etwas abzufedern. „Aber ich bin sehr, sehr, sehr froh, dass es nun wieder losgehen kann“, sagt Simone Sattler. Einige Kunden im Übrigen auch: „Die haben so lange Haare, dass sie sich bald Zöpfe machen können.“