Buschey. Ganz normale Bürger und Medizinstudenten mischen in der Corona-Krise nun täglich im Klinik-Betrieb mit. Vom Türsteher bis zum OP.
Türsteher, Boten, Helfer im OP-Saal. Das Allgemeine Krankenhaus am Buschey wird mitten in der Corona-Krise von einer Welle der Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung erfasst. So stark, dass zunächst gar nicht alle Freiwilligen auch in den Klinik-Dienst eingebunden werden können. Unterdessen bewegt sich die Zahl an Corona-Infizierten in Hagens größter Klinik noch im einstelligen Bereich. Niemand weiß, ob der ganz große Patienten-Ansturm noch kommt oder ausbleiben wird.
Unsere Zeitung berichtet neben den vielen Einschränkungen, Verboten und Schließungen in diesen Tagen immer wieder über die vielen stillen Helden dieser Stadt. Nachbarschaften, die zusammenstehen. Menschen, die füreinander einkaufen. Mutmacher, Hoffnungsspender und Hagener, die die Stadtgemeinschaft in dieser Krise stärken wollen. So jemand muss es auch gewesen sein, der einen Blumenstrauß mit einem Plakat vor den Haupteingang des AKH gelegt, und den Pflegern und Medizinern darauf für ihre Arbeit gedankt hat. „Eine vermeintliche Kleinigkeit, über die sich das gesamte Personal so gefreut hat, dass der Strauß tagelang gehegt und gepflegt wurde“, sagt AKH-Sprecherin Maren Esser.
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AKH-Stammpersonal hat sich auf mehrere Bereiche verteilt
Auch der gebürtige Hagener Jan-Lukas Schäler (23) gehört zu jenen, die unentgeltlich und in ihrer freien Zeit aktuell das AKH unterstützen. Der Medizin-Student im achten Semester hilft derzeit als Springer im OP-Bereich. Am Mittwoch beispielsweise sechs Stunden lang. „Ich helfe aber auch in der Infektionsambulanz oder auf der Station für Corona-Patienten. Für mich ist das selbstverständlich. Ich will diesen Beruf antreten, weil ich Menschen helfen möchte und in der Gesundheitsbranche sind wir ein großes Kollegium. Deshalb komme ich her so oft es geht“, sagt Schäler, der schon als Bundesfreiwilligendienstler im AKH gewirkt hatte - vor seinem Studium.
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Der Einsatz des Medizinstudenten ist Gold wert. Das AKH-Stammpersonal hat sich, um auf Corona besser reagieren zu können, auf die besagte Ambulanz und auch die neue Station aufteilen müssen, wodurch Lücken entstanden sind. Lücken, die jemand wie Jan-Lukas Schäler und knapp 20 weitere freiwillige Medizinstudenten gerade füllen. Daneben sind es 70 bis 80 Menschen ohne medizinischen Hintergrund, die gerade im AKH helfen. Als Einlasskontrolleure, als Boten oder in anderen Bereichen.
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Zentrale Anlaufstelle eingerichtet bei der Agentur Mark
Um den Bedarf an zusätzlichem Personal im Gesundheits- und Pflegesektor zu erfassen und Unterstützung zu leisten, hat die Agentur Mark als städtische Tochter die Aufgabe der zentralen Anlaufstelle für Personalbedarfe für das Stadtgebiet Hagen übernommen. Grundlage dafür ist ein Erlass des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW vom 30. März dieses Jahres.
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Die Agentur möchte als zentrale städtische Anlaufstelle für Personalbedarfe einen Personalpool aufbauen, um im Bedarfsfall schnell reagieren zu können und bittet daher Menschen mit ärztlicher oder pflegerischer Qualifikation, die aktuell nicht mehr aktiv im Dienst sind, sich registrieren zu lassen. Dazu gehören zum Beispiel pflegerische Fachkräfte, Hilfskräfte oder Menschen mit rettungsdienstlicher Qualifikation. Neben fünf Kliniken gibt es in Hagen zahlreiche Alten- und Pflegeheime.
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„Ausdrücklich möchten wir nicht nur Ärzte, sondern auch Studierende der Medizin bitten, sich für den Personalpool zu melden“, erklärt Agentur-Chefin Kirsten Kling.
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Vier weitere Kliniken in Hagen neben dem AKH
Neben dem AKH gibt es in Hagen noch das Josefs-Hospital in Altenhagen, das Johannes-Hospital in Boele, das evangelische Krankenhaus in Haspe und die Klinik Ambrock.
Im AKH wurde eine Isolierstation für Corona-Infizierte eingerichtet. Die Auslastung liegt aktuell im einstelligen Bereich.
Im AKH hat es zuletzt auch einen Corona-Fall in der Mitarbeiterschaft gegeben. Die Kinderklinik war deswegen vorübergehend unter Quarantäne gestellt worden. Die Quarantäne-Zeit ist aber wieder vorbei und der Betrieb läuft wieder normal. Die Geburtsstation war und ist davon nicht betroffen. Hier läuft der Betrieb normal weiter
Das Formular dazu findet man unter www.veranstaltungen.agenturmark .de/Abfrage_Personal