Hagen. Die Ausbreitung des Coronavirus sorgt auch im Hagener Gerichtsgebäude für Wirbel. Eine einheitliche Linie ist nicht zu erkennen.
Die Corona-Problematik hat innerhalb der Hagener Justiz für Irritationen gesorgt. Auch, weil jeder Richter nun selbst anordnet, was er im Sitzungssaal für richtig hält.
Im Eingangsbereich des Gerichtsgebäudes an der Heinitzstraße, an der einzigen noch funktionierenden Besucherschleuse, war gestern alles kontrolliert wie immer. Doch schon vor den WC-Räumen kam Ärger auf: „Nur für Besucher“, verkündeten eiligst angebrachte Schilder, was eine Protokollführerin auf die Palme brachte: „Für die Beschäftigten, die hier stundenlang arbeiten müssen, gibt es aber weit und breit keine Personaltoilette.“
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Andrang auf dem Amtsgerichtsflur: Dort begann eine Ordnungswidrigkeiten-Sitzung mit 25 Minuten Verspätung, weil sich die Richterin erst mit Kollegen abstimmen wollte, ob man die Verhandlungen zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht doch besser aussetzen sollte.
Medienvertreter Zutritt verwehrt
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Im großen Schwurgerichtssaal, in dem die 1. Jugendstrafkammer des Landgerichts tagte, wurde „die Öffentlichkeit eingeschränkt“. Drängelten sich vor der Tür die Besucher noch dicht an dicht: Kaum waren sie im Raum, musste plötzlich Meter-Distanz eingehalten werden.
Vorsitzender Richter Jörg Weber-Schmitz hatte angewiesen, dass nur jeder dritte Sitzplatz und nur jede zweite Sitzreihe benutzt werden dürfe. So konnten nicht alle Angehörigen in den Saal – auch Medienvertretern wurde der Zutritt zu der öffentlichen Verhandlung verwehrt.
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Gerichtssprecher Marcus Teich: „Wir werden in den Sitzungssälen zukünftig nur noch jeden dritten Stuhl im Zuschauerraum belassen.“ Für das Arbeitsgericht kündigte dessen Direktor Jürgen Schlösser ebenfalls Corona-Schutzmaßnahmen an: „Unsere Protokollführerinnen kommen vorerst nicht mehr mit in die Sitzung. Stattdessen werden Diktiergeräte eingesetzt.“