Hohenlimburg. Für den Ausbau der 380kv-Leitung in Hohenlimburg kündigt Netzbetreiber Amprion höhere Strommasten an als ursprünglich geplant. Wie es dazu kam

Netzbetreiber Amprion kündigt höhere Strommasten für den geplanten Trassen-Ausbau an, als zunächst geplant. Die Änderung in der Masthöhe betrifft die drei noch nicht genehmigten Abschnitte der Leitung von Dortmund-Kruckel nach Dauersberg, sprich unter anderem auch den „Abschnitt A2“ durch Hohenlimburg.

„Das kommt nun vielleicht bei manchen so an, als ob wir damit genau das machen, was keiner möchte“, räumt Mariella Raulf, Sprecherin von Netzbetreiber Amprion ein. „Aber so eine Planung ist immer Abwägungssache und ein Kompromiss aus vielen Faktoren.“ So ergab sich etwa aus Gesprächen am runden Tisch der Wunsch, dass Amprion Maststandorte einsparen solle.

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Höhe der Masten noch unklar

Es wird nun nach dem Trassen-Ausbau weniger Strommasten in Hohenlimburg geben als ursprünglich vorgesehen. Diese sollen aber rund fünf Prozent höher wachsen. In der Breite soll dadurch laut Netzbetreiber rund 20 Prozent weniger Eigentum in Anspruch genommen werden. Im Klartext: Der einzelne Strommast wird höher, aber schmaler. „In puncto Siedlungen und Eingriff ins Eigentum ist das nun ein deutlicher Vorteil, gerade in dicht besiedelten Räumen wie Hohenlimburg.“

Wie hoch genau die Strommasten werden sollen, das sei aber noch nicht klar, so Mariella Raulf, Sprecherin von Amprion. Auf Rückfrage verweist Raulf zur groben Orientierung darauf, dass Amprion zuvor rund 60 bis 65 Meter Höhe für die geplanten Masten in Siedlungsgebieten und rund 70 bis 80 Meter Höhe für die Masten außerhalb angegeben hatte. Die Detailplanung stehe nach dem Wechsel der Mastform aber nun erst bevor. „Denn die Strommasten sind individuell an die Rahmenbedingungen anzupassen“, sagt die Amprion-Sprecherin und verweist für Fakten auf das zweite Halbjahr 2020. Dann will der Netzbetreiber die nötigen Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren fertig haben und bei der Bezirksregierung Arnsberg einreichen.

Kritik von Bürgerinitiativen

Für die hiesigen Bürgerinitiativen gegen die Ausbau-Pläne von Amprion sind höhere Strommasten kein Schritt in die richtige Richtung. Im Gegenteil: „Langsam müssen die Hohenlimburger aufwachen und schauen, was da auf sie zukommt“, sagt Claudia Scholten, Sprecherin der Initiative „Hohenlimburg unter Höchstspannung“. Durch die höheren Masten werde der optische Eindruck genauso schlimm, wenn nicht sogar noch schlimmer als in der ursprünglichen Planung, befürchtet Scholten. „Wenn die Masten schmaler werden spricht doch nichts dagegen, die Trasse nun durch den Wald zu verlegen.“ Sie kündigte an, die Initiative werde sich weiter auf ein Gerichtsverfahren vorbereiten, um die Pläne anzufechten. Dafür hoffe sie auch auf Rückenwind aus der Politik. „Ich habe nicht verstanden, warum sich unser Oberbürgermeister nicht dem Moratorium aus Herdecke angeschlossen hat.“

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Uli Höhne, Sprecher der Bürgerinitiative „No Monstertrasse“, lässt die neuerliche Meldung von Amprion dagegen unberührt. „Unser Ansatz ist nicht die eine oder andere Leitung – wir halten diese Trasse in Zeiten der Energiewende generell für überflüssig“, so Höhne. „Die Auswirkungen auf das Stadtbild werden nicht besser werden.“ Vertreter der Initiative „No Monstertrasse“ wollen beim heutigen Treffen im Clubraum der ETV-Halle, Heidestraße (19 Uhr), auch über dieses Thema sprechen.