Hagen. In der Rathaus-Galerie veranstaltet der CVJM von Donnerstags bis Samstag, 27. bis 29. Februar, seinen Büchermarkt. Ein Schmöker ragt heraus.

Auf dem Büchermarkt, den der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) ab Donnerstag an drei Tagen in der Rathaus-Galerie veranstaltet, dominieren die Taschenbücher. „Krimis stehen hoch im Kurs, aber auch Kinderbücher und Science-Fiction-Literatur“, berichtet Martin Ermer. Unter den tausenden von Büchern für 1,50 Euro befindet sich diesmal aber auch eine echte Antiquität, ein Jahresband der „Gartenlaube“ von 1898. Diese Zeitschrift erreichte im Kaiserreich hohe Auflagen und war so etwas wie ein Vorläufer der heutigen Illustrierten. Wer das Prachtstück erwerben will, muss allerdings nicht 1,50, sondern 30 Euro auf den Verkaufstisch legen.

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Doch die Mehrzahl der 5000 Bücher, mit denen die CVJM-Mitarbeiter – alle sind ehrenamtlich tätig – heute den Verkauf eröffnen, ist weder uralt noch teuer. Und das darf auch nicht sein, denn die Attraktivität des Büchermarktes speist sich seit Jahrzehnten aus der Chance, gut erhaltene Bücher zu erschwinglichen Preisen erstehen zu können. „Wir verstehen uns durchaus als Retter des Buches“, sagt Kurt Ulbrich, der 1988 den ersten Büchermarkt, damals noch vor dem Kaufhof, organisierte.

Ständig trifft Nachschub ein

Regelmäßig und stundenlang sortieren die Mitarbeiter des Vereins am Märkischen Ring, was nach Haushalts- und Büchereiauflösungen sowie weiteren Spenden im Haus eintrifft. Die Kartons und Kisten sind nach 35 Sachgebieten unterteilt, darunter Romane, Ratgeber, Geschichte, Humor und Biographien, aber auch Jagd und Kochen. Ermer hat die Erfahrung gemacht, dass viele Hagener eine echte Liebe zum Buch empfinden: „Die Leute wollen ihre Bücher eben nicht einfach wegwerfen, deshalb bringen sie sie zu uns.“ Mitunter komme es allerdings vor, dass befleckte oder zerrissene Bücher abgegeben würden: „Die müssen wir dann sofort entsorgen, wir sind hier kein Müllsammelort“, stellt er klar.

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Die Kellerräume des CVJM-Hauses, in denen die Bücher gelagert werden, platzen aus allen Nähten. Auch wenn es schwer fällt: Wenn ein Buch mehrmals beim Büchermarkt zum Verkauf stand, aber keinen Interessenten fand, muss es wohl oder übel entsorgt werden, um Platz für den ständig eintreffenden Nachschub zu schaffen.

Menschenfeindliches wird aussortiert

Die Mitarbeiter träumen davon, dass ihnen jemand gegen ein geringes Entgelt eine Halle zur Verfügung stellt, in der die Bücher ständig ausgestellt und verkauft werden könnten. „Kunden und wir – beide Seiten müssen zufrieden sein“, sagt Ermer: „Deshalb verkaufen wir unsere Bücher nicht zu teuer, aber auch nicht zu günstig.“

CVJM nimmt weitere Bücherspenden entgegen

Der Büchermarkt ist von Donnerstag bis Samstag, 27. bis 29. Februar, jeweils von 10 bis 19 Uhr geöffnet.

Der Erlös ist für die ehrenamtliche Arbeit des CVJM Hagen in Peru, Weißrussland und Togo bestimmt.

Wer Bücher beim CVJM in Hagen abgeben will, kann dies dienstags von 10 bis 12 sowie freitags von 15 bis 18 Uhr tun (bitte von der Rembergstraße aus auf den Hof des Gebäudes Märkischer Ring 101 fahren, die Schranke öffnet sich automatisch).

Fachliteratur sei kaum verkäuflich, sagt Ulbrich und verweist auf eine Werk über „Thermische Verfahrenstechnik“, das zu den Ladenhütern gehört. Dagegen gehen die vielen Ausgaben von Tolkiens „Herr der Ringe“ weg wie warme Semmeln. Verherrlichende Kriegsliteratur, erotisch allzu gewagte Werke, Menschenfeindliches, aber auch Esoterisches wird von vornherein aussortiert.