Breckerfeld. An den beiden Breckerfelder Schulen ist die Nutzung von Handys verboten. An der St.-Jacobus-Sekundarschule wird die strikte Regel jetzt gelockert.
Während am Märkischen Gymnasium in Schwelm gerade ein generelles Handyverbot eingeführt wird, gilt dies an den Breckerfelder Schulen schon seit Jahren. An der St.-Jacobus-Sekundarschule gibt es jetzt allerdings eine neue Regelung, damit Smartphones auch im Unterricht genutzt werden können. Daneben werden gerade ein schulisches Medienkonzept erarbeitet und ein Beauftragter für Digitalisierung berufen.
„Bislang hatten wir die Nutzung während des gesamten Schultages strikt verboten“, so Dirk Bollwahn. Diese Schulordnung wiederum ist im sogenannten „Schuljahresbegleiter“, einem kalendarischen Heft, das jeder Schüler mit sich trägt, hinterlegt. „Handy sollen zu Hause bleiben oder müssen im Schülerspind vor Unterrichtsbeginn eingeschlossen werden“, heißt es da.
Beschluss der Lehrerkonferenz
Ab dem kommenden Schuljahr wieder Vierzügigkeit in Klasse 5
Knapp 100 Eltern haben ihre Kinder zum nächsten Schuljahr an der Sekundarschule Breckerfeld angemeldet.
Damit kann die Schule in Klasse fünf wieder die erhoffte Vierzügigkeit anbieten.
Die Zahl der Anmeldewünsche gegenüber dem schwachen Vorjahr ist um 30 Prozent gestiegen.
Von 57 Abgängern der Grundschule Breckerfeld kommen 41 Kinder zur Sekundarschule. Das entspricht einer Übergangsquote von 72 Prozent von der Grundschule.
Dieser Wert liegt nochmals um 18 Prozent höher als im letzten Jahr.
„Dieses Ergebnis ist aus meiner Sicht Ausdruck der gewachsenen und immer besser gelingenden Kooperation zwischen Grundschule und Sekundarschule“, so Schulleiter Bollwahn.
„In einer Lehrerkonferenz im Dezember haben wir jetzt beschlossen, dieses totale Verbot für das zweite Halbjahr probeweise zu lockern“, sagt Bollwahn. Ergebnis: Nach Anweisung durch die jeweiligen Fachlehrer dürfen Handys im Unterricht für einen begrenzten Zeitraum verwendet werden. „Wir werden gucken, ob sich das bewährt und dann entscheiden, ob wir die Schulordnung entsprechen ändern.“
Das strikte Verbot ist mit Gründung der Sekundarschule im Jahr 2012 eingeführt worden. „Wir wollten die unkontrollierte Nutzung von vornherein unterbinden“, so Bollwahn. Dabei sei es auch um den „Schulfrieden“ gegangen, der immer dann gefährdet sei, wenn beispielsweise unerlaubt gefilmt werde oder gar Cybermobbing betrieben werde.
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Dabei verhehlt Bollwahn nicht, dass es – was ein striktes Verbot betreffe – durchaus unterschiedliche Meinungen an der Schule gebe. „Ich glaube, dass das Verbot bei den Schülern eher auf Unverständnis stößt. Ich denke, dass Jugendliche heute medienkompetenter sind als noch vor acht Jahren“, räumt Bollwahn ein. „Handys haben nicht ausschließlich einen negativen Einfluss auf das Schulleben.“ Von daher wolle man die Schülervertretung in Veränderungsprozesse einbeziehen. Allerdings liege der Fokus auf einer Nutzung im Unterricht, nicht auf einer generellen Freigabe in den Pausen.
Unverständnis bei Jugendlichen
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Gleichwohl – und auch daraus macht Bollwahn kein Geheimnis – gibt es durchaus Konflikte. „Es ist an der Tagesordnung, dass Schüler ihr Handy mit in die Pause nehmen oder ,vergessen’, es in den Spind einzuschließen“, so der Schulleiter, „Dann werden die Geräte konsequent eingezogen und können nach Unterrichtsschluss wieder abgeholt werden.“
Ein generelles Handyverbot gilt im Übrigen auch an der Grundschule Breckerfeld. Allerdings ist das Konfliktpotenzial hier wesentlich geringer. „Viele unserer Schüler haben ja noch gar kein eigenes Smartphone“, sagt Schulleiterin Antje Krebs,. „Und selbst diejenigen, die ein eigenes Gerät besitzen, lassen das in aller Regel zu Hause.“ Schüler, die tatsächlich einmal telefonieren müssten, weil sie beispielsweise einen Bus verpasst hätten, könnten jederzeit das Sekretariat nutzen.