Hohenlimburg. Vor einem Jahr ging die erste E-Ladesäule in Hohenlimburg in Betrieb. Im Sommer kam eine zweite dazu. Genutzt wird das Angebot bisher wenig.

Seit genau einem Jahr finden Fahrer von Elektroautos auch in Hohenlimburg eine Tankstelle: Anfang Februar 2019 eröffneten Energieversorger Mark-E und die Stadt Hagen die erste Lade-Säule auf Hohenlimburger Gebiet und zwar an der Freiheitstraße/ Ecke Preinstraße zwischen dem Pavillon und dem Hohenlimburger Rathaus. Am 22. Juli folgte dann eine weitere Ladestation unweit der A46-Abfahrt vor der Volksbank-Filiale in Elsey. Die Gesamtkosten für eine Säule liegen im niedrigen fünfstelligen Bereich. Hat sich der Aufbau gelohnt?

Bisher ist die Nachfrage an den beiden Ladesäule eher gering, wie Zahlen des Energieversorgers Mark-E belegen: Insgesamt 277 Mal haben Besitzer von Elektroautos ihr Fahrzeug an einer der beiden Säule geladen (Stand: 3. Februar 2020). Davon fielen 216 Ladevorgänge auf die Station an der Freiheitstraße und 61 Ladevorgänge auf die Station in Elsey. Macht im Schnitt alle zwei bis drei Tage eine Ladung an der Freiheitstraße und der Elseyer Straße.

Erst 216-mal zum Laden genutzt: Elektro-Ladesäule der Enervie an der Freiheitstraße Hohenlimburg.
Erst 216-mal zum Laden genutzt: Elektro-Ladesäule der Enervie an der Freiheitstraße Hohenlimburg. © Westfalenpost | Marcel Krombusch

Zahl der E-Autos gering

„Wir befinden uns noch in einer Anschub-Phase“, sagt angesichts der Jahresbilanz auch Andreas Köster, Sprecher der Mark-E. „Zurzeit ist die Zahl der E-Autos in Hagen aber auch noch eher niedrig.“

So gibt das Straßenverkehrsamt aktuell eine Zahl von 1388 Fahrzeugen in Hagen an, die entweder rein elektrisch oder mit Hybrid-Antrieb fahren, sprich mit einer Kombination aus Elektromotor und anderen Antrieben. Zum Vergleich dazu: Insgesamt sind mehr als 93.000 Personenwagen in Hagen zugelassen.

Auch wenn die Ladevorgänge insgesamt auf niedrigem Niveau sind, gibt es doch bei der Art, wie die beiden Säulen genutzt werden, deutliche Unterschiede.

So wird unterm Strich an der Säule in Elsey pro Ladung kaum mehr als eine Kilowattstunde gezogen. Dagegen sind es im Schnitt knapp über 10 Kilowattstunden an der Ladesäule in der Innenstadt. Heißt: Elsey wird eher für „die kurze Ladung zwischendurch“ genutzt.

Mit Blick auf die Zahlen gebe es jedoch im Januar einen leichten Aufwärtstrend in Elsey. „Allein in dem Monat gab es dort 13 Ladevorgänge, die immerhin schon 48 Kilowattstunden hatten“, so Köster. „Von einer Kilowattstunde in den Monaten zuvor kommen wir damit nun auf knapp vier Kilowattstunden allein im Januar.“

Vergleiche mit den mehr als 25 weiteren Lade-Stationen in Hagen ließen sich derweil schwer ziehen, allein weil einzelne Säulen im Stadtgebiet bereits seit mehreren Jahren laufen und daher auch bekannter sind. „Das ist wie bei einer normalen Tankstelle.“ Den Aufbau weiterer Ladesäulen in Hohenlimburg plant Mark-E zurzeit nicht.

Noch kein attraktives Geschäft

Noch ist hier bei den Ladezahlen zudem Luft nach oben. Mit Blick auf die Investitionskosten im fünfstelligen Bereich ein lohnendes Geschäft für den Energieversorger?

„Es ist noch mehr Investition als rentables Geschäftsfeld“, sagt Andreas Köster und verweist etwa auf Kosten für den Netzausbau, den Aufbau der Säule und ähnliches. „Bis diese Kosten gedeckt sind, das dauert sicherlich – auch da macht es irgendwann die Menge der E-Autos.“ Letzlich sei man da ein stückweit auch vom bundesweiten Trend abhängig. „Das Thema wird uns weiter verfolgen und ich glaube, da tut sich noch einiges.“