Hagen. Die Hagener Grünen fordern die Verwaltung auf, ein Konzept für Silvester 2020 auszuarbeiten. Dabei können auch Tabuzonen eine Rolle spielen.

Das neue Jahr ist gut einen Monat alt, da kommt eine Diskussion noch einmal auf, die mit den Ereignissen in der Silvesternacht in NRW zu tun hat: Die Hagener Grünen Tabuzonen rücken Tabuzonen für Silvesterböller und Feuerwerk in den Fokus.

„Uns geht es nicht um ein radikales Feuerwerksverbot beispielsweise für die gesamte Innenstadt zu fordern“, so Hans-Georg Panzer, Grünen-Ratsherr und Vorsitzender des Umweltausschusses, „aber wenn man auf die Ereignisse in Krefeld blickt, wo ja das Affenhaus des Zoos komplett niedergebrannt ist, werden einem doch Gefahren bewusst.“ Auch die hohe Feinstaubbelastung, so Panzer weiter, sei für ihn persönlich ein Kriterium.

Antrag für den Umweltausschuss

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In einem Antrag im Umweltausschuss wollen die Grünen von der Verwaltung wissen, inwiefern geltende Verbote – beispielsweise das Zünden von Böllern und Raketen in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern und Altenheimen – durchgesetzt wurden. Dabei zielen sie auch auf Feuerwerkskörper ab, die mit „ausschließlicher Knallwirkung in dicht besiedelten Gebieten“ gezündet wurden.

„Feuerwerk an Silvester stellt auf der einen Seite einen wichtigen Bestandteil des regionalen Brauchtums dar, ist auf der anderen Seite aber auch mit nicht unerheblichen Belastungen von Mensch, Tier und Umwelt verbunden“, erklärt Hans-Georg Panzer. „Wir fordern daher von der Stadt Hagen ein Konzept, wie sie in der nächsten Silvesternacht diese unterschiedlichen Interessen in einen geregelten Ausgleich bringen will.“

Die Schattenseiten des Feuerwerks

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Die Silvesternacht 2019/2020 habe auch in Hagen gezeigt, dass die begeisternde Seite eines farbenfrohen Feuerwerks mit erheblichen Schattenseiten verbunden ist. Vervielfachte Feinstaub- und Lärmbelastung bedeuteten ein Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier, unsachgemäße Handhabung von Feuerwerk könne vor allem in Zusammenhang mit Alkohol ein erhöhtes Gefährdungspotenzial für Personen aber auch ein Brandpotenzial für Gebäude bedeuten, wie es der verheerende Brand des Krefelder Affenhauses gezeigt hat.

Im Umweltausschuss am 29. Januar sei die Verwaltung angehalten, über Erfahrungen der Silvesternacht 2019/2020 zu berichten. „Wir werden beantragen, dass aus diesen Erfahrungen ein klares Handlungskonzept für den kommenden Jahreswechsel entwickelt wird“, so Panzer.

Einschränkung bei besonderer Gefährdung möglich

All das sehen die Grünen vor dem Hintergrund, dass sich 57 Prozent der Deutschen für ein Verbot von Silvester-Feuerwerken aussprächen und 70 Prozent freiwillig darauf verzichteten. Der Gesetzgeber habe für Kommunen Möglichkeiten eröffnet, bei besonderer Gefährdung Feuerwerke einzuschränken oder sogar ganz zu verbieten. bzw. Verbotszonen auszuweisen.