Hagen. Die Bahnhofshinterfahrung Hagen ist fast fertig: Am Freitag, 13. März, möchte die Stadt Hagen mit den Bürgern Eröffnung feiern.
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Abergläubische werden irritiert die Stirn runzeln: Ausgerechnet an einem Freitag den 13. wird im März die Hagener Bahnhofshinterfahrung eröffnet. Also fast auf den Tag genau acht Jahre nach dem ersten Spatenstich, der seinerzeit noch mit Oberbürgermeister Jörg Dehm in der längst abgerissenen Varta-Kantine zelebriert wurde. Ein Termin, der vorzugsweise dem dicht gedrängten Terminkalender von NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) geschuldet sein dürfte.
Der exakte Rahmen der Feierlichkeiten wird in dieser Woche von einem verwaltungsinternen Festkomitee abgestimmt. Sicher ist bislang nur: Festgäste und interessierte Bürgerschaft können an dem Vormittag in einem Festzelt auf dem Westside-Areal zwischen der neuen, 1,6 Kilometer langen Trasse und dem Hagener Hauptbahnhof auf die neue Straße anstoßen und sich verwöhnen lassen.
Letzte Gussasphalt-Decke
Dass die Arbeiten bis dahin tatsächlich abgeschlossen sind, scheint inzwischen sicher. Das bis zuletzt fehlende Element – die 59 Meter lange, schiefwinkelige Ennepe-Brücke, die den ersten und zweiten Bauabschnitt miteinander verbindet, steht mittlerweile.
Entlastung am Bahnhof
Mit der Fertigstellung der Bahnhofshinterfahrung soll sich die Luftqualität auf dem Graf-von-Galen-Ring deutlich verbessern. Bislang sind die Stickstoffdioxid-Werte auf diesem Abschnitt trotz des Lkw-Fahrverbotes noch zu hoch.
Mit der Eröffnung der neuen Umgehungsstraße wird auch die Rampe hinter dem Arbeitsamt hinauf zur B 54, die aufgrund drohender Spannungsrissschäden bereits für Lkw gesperrt ist, auch für Pkw gesperrt. Von diesem Schritt verspricht sich die Stadt eine weitere Verkehrsabnahme am Hauptbahnhof.
An diesem Montag waren die Arbeiter damit beschäftigt, die letzte Gussasphalt-Deckschicht aufzutragen und an den Rändern die Fugen zu verfüllen. Die Geländer sind ebenso montiert wie die dazugehörigen Leitplanken. „Die Firma hat mittlerweile auch ein hohes Interesse, die Maßnahme endlich abzuschließen“, sieht Matthias Hegerding, federführender Projektleiter beim Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH), keine Hürden mehr, dass der Termin 13. März gehalten werden kann.
Inzwischen ist zwischen der Wohnbebauung Taubenstraße und der neuen Umgehungstrasse, auf der Tempo 70 zugelassen sein wird, auch eine imposante, gut vier Meter hohe Gabionenwand in die Höhe gewachsen, die den Verkehrslärm auffangen soll. Fußgänger und Radfahrer werden das letzte Brückenbauwerk des 65-Millionen-Euro-Projektes allerdings nicht nutzen können – sie werden auf einer parallel verlaufenden Trasse auf die Extra-Wegeführung in Richtung Kuhlestraße gelotst: „Hier muss lediglich noch der Weg gepflastert werden, dann ist dieses Stück auch fertig“, so Hegerding.
Ampeln und Markierungen fertig
Weit fortgeschritten sind die Arbeiten ebenso am Eckeseyer Ende der Trasse. An der neuen Großkreuzung an der Einmündung zur Eckeseyer Straße sind inzwischen die Fahrbahnmarkierungen aufgetragen und die Ampeln montiert. „Noch hängen dort die Pappblenden davor, aber die Lichtzeichen werden schon bald im Hintergrund mitlaufen“, zeigt sich Hegerding erleichtert, dass in diesem Jahr bislang kein gravierender Wintereinbruch die Arbeiten lahmgelegt hat.
Auch beim größten Brückenbauwerk, der extrem breiten, siebenspurigen Querung über die Bahnanlagen, sind nur noch Restarbeiten zu erledigen. Nachdem die Erdung der Seitengeländer technisch abgenommen wurde, kann die Stahlkonstruktion jetzt auch gestrichen werden. Außerdem sind auf dem Asphalt bereits die Vormarkierungen platziert, so dass auch hier in den nächsten Tagen die letzten Fahrbahnlinien aufgetragen werden können.
Lediglich die Gärtner, die bereits junge Bäume entlang der neuen Fahrbahn platziert haben, werden auch nach der Eröffnung sich noch entlang der neuen Hauptverkehrsachse tummeln. Vegetation beginnt eben nicht an einem Freitag 13. – selbst wenn der Minister nur an diesem Tag Zeit hat . . .