Altenhagen/Halden. Nach den schlimmen Szenen werden erste Forderungen nach einer neuen Strategie für den Silvester-Brennpunkt Altenhagen laut.

Wie berichtet ist es in Hagen zum Jahreswechsel 2020 zu einer Vielzahl von Polizei-Einsätzen gekommen. Die Polizei erklärt nun, welche Dinge sich bei den tumultartigen Szenen in der Alleestraße abgespielt haben. Zudem hat ein Mann auf offener Straße in Halden andere Menschen mit einer Waffe bedroht. Hagens Feuerwehrchef Veit Lenke fordert unterdessen, dass die sozialen Probleme im Bereich Alleestraße/Friedensstraße in Altenhagen grundsätzlich angegangen werden. Die Redaktion hat zudem bei der Polizei angefragt, welche strategischen Entscheidungen getroffen werden könnten, um den Silvester-Brennpunkt Altenhagen künftig zu entschärfen. Eine Antwort steht noch aus.

Auch interessant

Wie berichtet war eine Rettungswagenbesatzung in Altenhagen in der Silvesternacht in eine gefährliche Situation geraten. Sie wurde von einem Bürger verbal und körperlich angegriffen. Glücklicherweise konnten sich alle Besatzungsmitglieder in den Rettungswagen „retten“, das machte den Angreifer doch offensichtlich so wütend, dass er auf den Rettungswagen einschlug und -trat. Dazu wurde der Wagen mit Raketen und anderen Feuerwerkskörpern beschossen.️ ️Ein weiteres Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr wurde durch Beschuss von Feuerwerk ebenfalls leicht beschädigt. „Wir sind froh, dass es so viel Polizeipräsenz in dieser Nacht gab“, sagt Hagens Feuerwehrchef Veit Lenke, „aber ich glaube, dass soziale Problem in Altenhagen muss grundsätzlich angegangen werden. Das hat auch viel mit der Unzufriedenheit der Menschen dort zu tun.“

Die Polizei hat große Mühe, die großen Menschenansammlungen in der Alleestraße zu beruhigen.
Die Polizei hat große Mühe, die großen Menschenansammlungen in der Alleestraße zu beruhigen. © Alex Talash

Kurz nach Mitternacht wurden 13 Einsatzfahrzeuge in die Alleestraße entsandt. Ein Anrufer meldete der Leitstelle kurz zuvor eine unüberschaubare Menge an randalierenden Jugendlichen. Vor Ort sahen die Beamten mehrere einzelne Menschenansammlungen. Aus einer Gruppe wurde ein Feuerwerkskörper in Richtung eines Streifenwagens geworfen. Als die Polizisten den Verursacher ausfindig machen wollten, stieg eine 32-Jährige auf einen Blumenkübel und sprang von dort eine 22-jährige Beamtin an.

Die Polizistin wurde leicht verletzt, da die Randaliererin versuchte, sie zu Boden zu ziehen. Die Betrunkene wurde wenig später, wie auch ein 16-Jähriger Randalierer, in Gewahrsam genommen.

Um 0.20 Uhr sahen ein 46- und ein 55-Jähriger einen Mann mit einer Pistole über die Haldener Straße gehen. Aus dieser feuerte er plötzlich mehrere Schüsse in Richtung Boden. Auf das Verhalten angesprochen richtete er die Pistole gegen die Männer und bedrohte diese. Die Hagener konnten dem Betrunkenen die Schreckschusswaffe entreißen und den Randalierer bis zum Eintreffen der Polizei am Boden festhalten. Weil sich der 21-Jährige dabei leicht verletzte, wurde er kurz darauf in ein Krankenhaus gebracht. Die Waffe stellten die Polizisten sicher und schrieben eine Anzeige.

Auch interessant

Hagens Feuerwehrchef Veit Lenke.
Hagens Feuerwehrchef Veit Lenke. © Michael Kleinrensing

Wie beschrieben rückten die Streifenwagen um 0.40 Uhr erneut in Richtung Altenhagen aus. In der Alleestraße trat ein 43-Jähriger gegen einen Rettungswagen. In ihm wurde zu diesem Zeitpunkt eine Person behandelt. Als die Besatzung (32, 33) ausstieg, versuchte der Mann nach den Frauen zu schlagen und zu treten, traf sie jedoch nicht. Der Alkoholisierte, der offenbar die Behandlung seiner Freundin voran treiben wollte, konnte kurz darauf beruhigt und von der Polizei des Platzes verwiesen werden. Eine Anzeige wegen versuchter Körperverletzung und Sachbeschädigung erhielt er dennoch.

Wir aktualisieren den Artikel, sobald neuere Erkenntnisse und Reaktionen vorliegen sollten.