Hagen-Mitte. Die da-Vinci-Ausstellung im Hagener Osthaus-Museum ist ein Erfolg. Auch für 2020 ist ein außergewöhnliches Projekt geplant.

Diese Ausstellung ist anders. Und sie ist ein Erfolg. Vor allem­ auch deshalb, weil sie Menschen in das Osthaus-Museum lockt, die diesen Weg sonst eher selten finden: Schüler.

„8000 Besucher haben die Ausstellung, die den Erfinder Leonardo da Vinci in den Mittelpunkt rückt, bislang gesehen“, sagt Tayfun Belgin, Leiter des Osthaus-Museums, „1800 davon sind Schüler. Das ist für uns ein absoluter Spitzenwert.“ Und dabei ist die Schau, in der vor allem Nachbauten der Erfindungen des Universalgenies (1452 bis 1519) und Faksimiles seiner Notizbücher gezeigt werden, noch gar nicht zu Ende. Zu sehen ist sie im Museum noch bis zum 12. Januar 2020.

Unbegrenzter Verstand

Auch interessant

Dokumentiert wird durch die Exponate Leonardos schier unbegrenzter Verstand, der sich in seinen Forschungsergebnissen, seinen Vorlieben, seinen Gedanken, seinen Spielereien und seinen Zeichnungen manifestiert.

Seine Brücke übers Goldene Horn in Istanbul hätte gehalten, das haben Forscher der Universität Lund kürzlich herausgefunden. Sein doppelwandiges Schiff hätte mit den Möglichkeiten des 16. Jahrhunderts dagegen wohl nicht gebaut werden können. Der nach einer Skizze Leonardos konstruierte Fallschirm wiederum wäre funktionstüchtig gewesen.

Niemand erwartet die Mona Lisa

Auch interessant

Dabei, so sagt Belgin weiter, sei eine Ausstellung mit einem durchdachten didaktischen Konzept von vornherein die Idee gewesen. „Niemand wir erwarten, dass wir das Original der Mona Lisa zeigen“, so Belgin, „man kann auch nicht die Originalblätter da Vincis zusammentragen. Aber das muss man auch gar nicht, um einen Einblick in die Erfinderwelt zu erhalten.“

Dabei erwarte man auch nicht, dass alle Schüler sich die weiteren Ausstellungen im Osthaus- oder gar im Schumachermuseum anschauen. „Aber sie sind einmal bei uns im Haus. Und einige gucken eben doch über den Tellerrand“, so Belgin.

Hyperrealistische Figuren im neuen Jahr

Einen ähnlichen Effekt wie durch die Leonardo-Ausstellung erhoffen sich Belgin und sein Team auch von einem Projekt, das sie 2020 angehen wollen. In einer außergewöhnlichen Schau werden dann hyperrealistische Figuren gezeigt. Skulpturen, die echten Menschen zum Verwechseln ähnlich sehen und sich auf den ersten­ Blick nicht unterscheiden lassen­.

„Auch damit wollen wir wieder ein jüngeres Publikum in unser Museum holen“, so Belgin. „Es ist schön zu sehen, dass Jugendliche kommen, durch das Museum gehen und dabei eben nicht nur auf ihr Handy starren­.“